Siemens Dialog
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13.05.2024, 07:05 Uhr

Teures "Gentlemen's Agreement"

  • 07.10.2009
  • Allgemein

- aber nicht für Siemens: Die EU-Kommission hat gegen mehrere Firmen wegen Kartellbildung im Transformatorengeschäft eine Strafe von insgesamt 67.6 Millionen Euro verhängt. Siemens wäre mit einem Löwenanteil von über 33 Millionen betroffen, wäre man nicht Anfang 2007 selbst mit den ersten Informationen an die EU-Wächter herangetreten.

Die Europäische Kommission teilte ihre Entscheidung am Mittwoch mit und stellte den Fall in einer <link http: europa.eu rapid _blank external-link-new-window>undefinedPressemitteilung dar: Europäische und japanische Hersteller von Leistungstransformatoren, darunter ABB, Areva T&D, Alstom, Fuji Electrics, Hitachi, Toshiba und Siemens haben demnach von 1999 bis 2003 mit einer als "Gentlemen's Agreement" bezeichneten mündlichen Absprache gegen das Kartellrecht verstoßen. Die japanischen Mitglieder sagten zu, keine Leistungstransformatoren in Europa zu verkaufen, die europäischen Mitglieder hielten sich im Gegenzug vom japanischen Markt fern.

Ehrlich währt am längsten

Siemens demonstriert in diesem Fall, dass sich strikte Compliance-Regelungen auf lange Sicht auch wirtschaftlich lohnen: Anfang 2007 war man von sich aus auf die EU zugekommen und hatte sie über die Existenz des Kartells informiert. Die eigentlich über 33 Millionen Euro betragende Strafe wurde daher nun um 100 Prozent auf Null reduziert. Ein prägnantes Gegenbeispiel ist die Schweizer ABB - ihre Strafe wurde um 50 Prozent erhöht, weil das Unternehmen bereits bei ähnlichen Verstößen gegen ertappt worden war.