Siemens Dialog
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26.04.2024, 05:04 Uhr

TSV Großbardorf solidarisch mit Siemensianern in Bad Neustadt

  • 18.04.2016
  • Operativ

Eine Solidaritätsaktion der ganz besonderen Art startete vor einem Monat der Tabellenführer der Bayernliga Nord TSV Großbardorf. 370 Freikarten spendete er spontan für die Beschäftigten des Siemens Standortes in Bad Neustadt, die zu diesem Zeitpunkt gerade von den Abbau- und Verlagerungsplänen des Siemens-Vorstandes im Bereich der Großelektromotoren-Fertigung erfahren hatten.

Am Samstag Nachmittag war es dann soweit: Der Tabellenführer empfing die SV Alemannia Haibach zum Heimspiel und ca. 500 „Siemensianer“ sorgten für kämpferische Stimmung im Stadion. Schon beim Einlaufen der Fussball-Mannschaften und der sie begleitenden Einlaufkinder setzten die Grabfeld Gallier ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität: Auf den T-Shirts der jungen Fussball-Freunde hatten sie eigens das Aktionslogo der IG Metall Bayern angebracht: „SIEMENS bleibt in Bayern - Dafür kämpfen WIR!“ war dort zu lesen. Die Zuschauer nahmen daraufhin ihrerseits den Ball auf und formierten sich zu einer vorbereiteten Choreo, mit der sie die Verbundenheit der ganzen Region mit den kämpfenden Metaller/innen bei Siemens zum Ausdruck brachten.

Die Region steht hinter den "Siemensianern" aus Bad Neustadt

„Für uns als stark regional verwurzelten und in der Öffentlichkeit stehenden Verein sehen wir es als Verpflichtung an, die Region und vor allem die „Siemensianer“ bei ihrem Kampf gegen den Stellenabbau zu unterstützen und Solidarität zu zeigen. Auch viele unserer ehrenamtlichen Helfer arbeiten seit etlichen Jahren bei Siemens in Bad Neustadt und wir möchten mit dieser Aktion unsere Verbundenheit und den Zusammenhalt in der Region zeigen und möglichst auch bis nach München tragen“, so Andreas Lampert vom Management des TSV in einer zuvor veröffentlichten Vereinsinfo.

Verein und Gemeinde zeigen Solidarität

In der Halbzeitpause wandten sich Vertreter des Vereins, der Stadt, des Betriebsrates und der örtlichen IG Metall noch einmal direkt via Interview an die Zuschauer auf den Tribünen und machten den Siemens-Beschäftigten Mut für den weiteren Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. „Viele der Siemens-Beschäftigten engagieren sich als ehrenamtliche Helfer in unserem Sportverein. Es ist selbstverständlich, dass sie jetzt auch auf unsere Unterstützung zählen können." so der 1. Vorstand der TSV Großbardorf, Klaus Lemmer. Dem schloss sich der Stellvertretende Landrat und Bürgermeister von Großbardorf, Josef Demar, direkt an: "Die Region steht zusammen!".

Betriebsrat und IG Metall fordern Investitionen und zukunftsfähige Produkte

„Lebensqualität und sozialer Zusammenhalt seien gerade für die ländlichen Regionen von großer Bedeutung. Und das ist nun einmal untrennbar mit dem Erhalt und Ausbau von guten und qualifizierten Arbeitsplätzen verbunden.“ betonte der von der breiten Unterstützung sichtlich berührte Betriebsratsvorsitzende von Siemens Bad Neustadt, Oliver Mauer. Und Thomas Höhn von der IG Metall Schweinfurt forderte den Siemens-Vorstand abschließend noch einmal mit eindringlichen Worten auf, die Abbau- und Verlagerungspläne zu stoppen und stattdessen den Standort mit Investitionen und zukunftsfähigen Produkten zu stärken. „Dafür werden wir in Bad Neustadt und an allen anderen betroffenen Standorten in Bayern und Deutschland kämpfen!“, so Höhn.

Aufgeben ist nicht!

Ach ja, und Fussball gespielt wurde an diesem Nachmittag natürlich auch noch. Leider konnten die Hausherren das auch in sportlicher Hinsicht durchaus wichtige Match nicht für sich entscheiden. Am Ende verlor der TSV Großbardorf gegen die Alemannia aus Haibach mit 0:1 und damit zunächst auch die Tabellenführung. Aber für die Grabfeld Gallier gilt ebenso wie für die Bad Neustädter Siemensianer: Aufgeben ist nicht!