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29.04.2024, 03:04 Uhr

20.000 laut und stark in Köln

  • 04.10.2011
  • Allgemein

Es sollte ein Zeichen an die Politik sein, die drängenden Themen der jungen Generation ganz oben auf ihre Agenda zu setzen, und das Signal war nicht zu überhören: Der Aktionstag "Laut & Stark" der IG Metall-Jugend war mit rund 20.000 TeilnehmerInnen in Köln ein voller Erfolg, der sich in sämtlichen großen Medien wiederfand.

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Zeichen für Gerechtigkeit und Chancengleichheit

Nach den Veranstaltungen zum Auftakt und dem anschließenden Sternmarsch zur Hauptkundgebung auf dem Kölner Neumarkt warf dort der zweite IG Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel der Politik und den Unternehmern vor, die Interessen der jungen Generation jahrelang hintenangestellt zu haben. Dies gilt es jetzt endlich gründlich zu korrigieren, denn: "Wir wollen Gerechtigkeit und Chancengleichheit in unserer Gesellschaft."

Übernahme, sichere Arbeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Auch was die Jungen aktuell unter dem Begriff "sichere Arbeit" vor allem verstehen, formulierte Wetzel, und verwies auf die Bedeutung dieses Themas für die kommende Tarifrunde: "Zu allererst die unbefristete Übernahme aller Auszubildenden". Die 20.000 in Köln demonstrierten allein schon durch ihre Anwesenheit, dass sie für das eintreten, was ihnen wichtig ist - bessere Zukunftsperspektiven, unbefristete Übernahme, sichere und gute Arbeit und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Mehr als ein Sparring-Partner

Bundesjugendsekretär Eric Leiderer kritisierte seinerseits, dass die junge Generation noch immer als das schwächste Glied in der Gesellschaft ausgenutzt wird. Das gilt nicht nur bei prekärer Beschäftigung: "Bei jungen Menschen lässt sich am einfachsten kürzen, streichen und Löhne drücken." Mit der <link http: www.operationuebernahme.de _blank external-link-new-window>undefinedOperation Übernahme, in deren Rahmen der Aktionstag stand, macht die IG Metall deutlichm dass man sich das nicht einfach gefallen lässt: "Wir sind kein Sparring-Partner, an dem sich Unternehmer oder Politiker einfach so vergreifen können, dem man Kürzungen, Praktika, Leiharbeit oder andere prekäre Verhältnisse aufdiktieren kann!"

Klare Worte fanden Wetzel und Leiderer für die Reaktion der Arbeitgeber, die eine unbefristete Übernahme als "Verbeamtung" abtun wollen. Wetzel nannte diese Taktik "zynisch", Leiderer benannte die vermutlich dahinter stehende Strategie: "Wenn feste Arbeit als Verbeamtung abgetan wird, ist klar, wohin die Arbeitgeber wollen: Befristungen und Leiharbeit soll zum Normalfall werden." Wenn es heute schon soweit ist, dass nur Beamte berufliche Sicherheit haben, muss sich nicht nur aus seiner Sicht einiges ändern: "Deshalb kämpfen wir für die unbefristete Übernahme."