Siemens Dialog
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27.04.2024, 16:04 Uhr

Auftragsschwund im ersten Quartal gebremst

  • 12.01.2010
  • Allgemein

Leichtes Aufatmen bei Anlegern und Analysten: Für die Entwicklung im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat CFO Joe Kaeser vorab Entwarnung gegeben. Ein Ende der Talfahrt sei unter anderem im kurzfristigeren Industry-Geschäft erkennbar, wenngleich man noch Jahre brauchen werde, um auf das hohe Niveau von 2008 zurückzukommen.

"Starkes Quartalsergebnis der Sektoren"

Bei einer Investorenkonferenz in New York erklärte Kaeser am Montag, der Auftragseingang der Sektoren liege im vergangenen ersten Quartal 2010 etwa bei dem des Vorquartals (17,9 Milliarden Euro). Der Umsatz sei zwar weiter gesunken, beim operativen Gewinn jedoch wirkten die Maßnahmen zu Kostensenkung "stabilisierend und werden ein starkes Quartalsergebnis der Sektoren im Vergleich zum Vorquartal ermöglichen". Netto allerdings werde man erneut durch Verluste in "Randgeschäften" wie SEAS und der Beteiligung an Nokia Siemens Networks belastet. Genaue Zahlen legt Siemens zur Hauptversammlung am 26. Januar vor.

Belebung in kurzfristigem Geschäft

Beim Hauptsorgenkind der vergangenen Monate, den Problembereichen bei Industry, sieht der CFO "Licht am Ende des Tunnels". Das kurzfristige Geschäft werde sich hier in der zweiten Jahreshälfte wieder beleben, langfristige Bereiche hingegen in den kommenden Monaten weiter schrumpfen, so Kaeser. Gleichzeitig trübten sich die Aussichten für Energy ein, was aber durch den hohen Auftragsbestand abgefedert werde. Healthcare schließlich entwickle sich weiter konstant. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Kaeser vor diesem Hintergrund insgesamt mit einem Umsatzschwund von vier auf 73 Milliarden Euro und, wie bereits zum Ende des Jahres 2009 prognostiziert, einem rückgang des operativen Ergebnisses auf sechs bis 6,5 Milliarden Euro.

Wertvollstes deutsches Unternehmen

Die Siemens-Aktie setzte angesichts dieser Informationen in einem insgesamt zögerlichen DAX-Umfeld ihren Erholungskurs nach dem Einbruch unter 62 Euro bei Bekanntgabe der Zahlen für 2009 auf aktuell rund 67,50 Euro fort. Zusätzlich stabilisierend wirkt unter Umständen die Nachricht, dass sich das Unternehmen im Gegensatz zu vier anderen DAX-Konzernen gemeinsam mit Eon, Bayer und der Deutschen Telekom auf der Liste der 100 wertvollsten Unternehmen weltweit halten konnte. Mit einem Börsenwert von rund 84 Milliarden Dollar ist Siemens auf Platz 61 dieses Rankings der Unternehmensberatung Ernst & Young momentan der wertvollste deutsche Konzern.