Siemens Dialog
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26.04.2024, 11:04 Uhr

Ausstieg aus der Kernkraft?

  • 23.05.2011
  • Allgemein

In den Medien ist das Thema schon seit längerem präsent, nun will das "Handelsblatt" Gewissheit erhalten haben: Siemens reagiert der Meldung zufolge auf die zähe Trennung von Areva und die nach der Fukushima-Katastrophe absehbare Zeitenwende in der Energiepolitik mit der Entscheidung für einen Ausstieg aus dem Kernkraftgeschäft.

"Grundsatzentscheidung gefallen"

Mit der "<link http: www.handelsblatt.com unternehmen industrie siemens-steigt-aus-der-atomtechnik-aus _blank external-link-new-window handelsblatt>undefinedHandelsblatt"-Meldung verdichtet sich, worüber bislang zwar viel spekuliert wurde, jedoch immer mit einem großen Fragezeichen versehen: Die Vermutung, Siemens könnte die aktuelle Situation zum Anlass nehmen, ganz aus dem Bau von Kernkraftwerken auszusteigen. Die Zeitung jedenfalls zitiert Unternehmenskreise mit der eindeutigen Aussage, intern sei eine entsprechende Grundsatzentscheidung für den Ausstieg bereits gefallen.

Verändertes Umfeld und breite Diskussion

Siemens' Verlautbarungen klingen im Gegensatz dazu derzeit noch völlig unverbindlich. Man werde das Urteil zur Zahlung von 648 Millionen Euro plus Zinsen an Areva sowie zum Wettbewerbsverbot bis September 2013 sowie seine Konsequenzen auf die Kooperationspläne mit Rosatom prüfen, so die offizielle Lesart, und: "Dabei werden wir die Ereignisse in Japan, das veränderte Marktumfeld sowie die gesellschaftliche und politische Diskussion berücksichtigen."

Vorstellbar ist der Schritt, darüber ist die Meinung praktisch einhellig. Marktbeobachter vermelden seit Fukushima bereits erste Rückgänge in der Nachfrage, die Aussteigsdebatte in Deutschland und anderen Ländern lässt eine Rückkehr Atomkraft zu ihrer vorherigen Bedeutung kaum vermuten. Siemens könnte seine "grüne" Ausrichtung auf Produkte mit hoher Energieeffizienz und zum Erzeugen erneuerbarer Energien allemal überzeugender betreiben, wenn die in diesem Zusammenhang unausweichliche Frage danach entfiele, was denn die Kernkraft in einem grünen Portfolio verloren hat.