Siemens Dialog
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25.04.2024, 07:04 Uhr

Skeptisch zu Atomkraft?

  • 12.04.2011
  • Allgemein

Trotz konsequenten Schweigens des Siemens-Vorstands steht die Frage seit Tagen im Fokus der Medien: Setzt Siemens seine Aktivitäten auf dem Gebiet der Kernkraft wie beabsichtigt fort, oder zeichnet sich ein Umdenken ab? Äußerungen von Joe Kaeser in einem Interview haben die Diskussion zu Wochenbeginn wieder befeuert.

"Siemens im Atom-Dilemma", titelt die <link http: www.fr-online.de wirtschaft energie siemens-im-atom-dilemma view asfirstteaser index.html _blank external-link-new-window fr>undefinedFrankfurter Rundschau, "Finanzvorstand äußert sich skeptisch zu Atomkraft" die Nachrichtenagentur <link http: www.dowjones.de site _blank external-link-new-window dj>undefinedDow Jones. Womöglich ist da etwas zuviel Interpretation im Spiel, denn tatsächlich äußert sich der Finanzvorstand im <link http: www.tagesspiegel.de wirtschaft angst-vor-kernkraft-ist-rational-nachvollziehbar _blank external-link-new-window tagesspiegel>undefinedGespräch mit dem "Tagesspiegel" zwar nachdenklich, lässt aber unverkennbar alle Wege offen.

Bestandsaufnahme "sachlich fundiert und überparteilich"

Niemand könne von den Ereignissen in Japan, die Anlass für eine Bestandsaufnahme sein müssten, unbeeindruckt bleiben, erklärt Kaeser, der die aktuelle Angst vor der Kernkraft als "rational nachvollziehbar" einstuft. Die Bestandsaufnahme müsse dennoch "sachlich fundiert und überparteilich sein", und: "Deutschland wäre nicht geholfen, wenn hier eine Insellösung verfolgt würde, aber zum Beispiel in Frankreich und Tschechien alles bleibt, wie es ist." Damit ist auch schon "alles gesagt, was es im Moment zu sagen gibt", macht der CFO deutlich - eine verdeckte Vorabfestlegung klingt anders.

Aktionäre auf Distanz zur Atomkraft

Eindeutiger hingegen haben sich zur Frage, wie es bei Siemens in Sachen Atomkraft nach der erfolgreichen Trennung von Areva weitergehen soll, zahlreiche Aktionärsvertreter geäußert. Von ihnen kommen teilweise unverhohlene Ausstiegsforderungen, etwa durch den Verein der Belegschaftsaktionäre und den Dachverband kritischer Aktionäre, der Siemens schon zur Hauptversammlung im Januar <link http: www.kritischeaktionaere.de fileadmin dokumente pressemitteilungen_2011 pm_siemens_2011-01-25.pdf _blank external-link-new-window dka>undefineddrängte, "seine atomfreundliche Industriepolitik zu ändern". Etwas zurückhaltender klingt die Aufforderung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, neu über die Atomkraft nachzudenken; in eine ähnliche Richtung tendieren offenbar auch etliche Analysten: Schmutzige Kernenergie passe nicht zu Siemens' "Saubermann-Image", zitiert die "Frankfurter Rundschau" einen Experten der NordLB.