Siemens Dialog
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26.04.2024, 14:04 Uhr

"Masterplan Energie"

  • 26.04.2011
  • Allgemein

Die durch Fukushima entfachte Debatte um den Atomausstieg ist in den vergangenen Wochen in vielerlei Hinsicht zur Grundsatzdiskussion um die Energieversorgung an sich geworden. In Nordrhein-Westfalen, wegen des Bergbaus traditionell stark mit Energie beschäftigt, setzen sich die Industriegewerkschaften jetzt für einen breiten Konsens ein.

Strategie aus einem Guss

Die "<link http: www.welt.de print wams nrw article13194545 die-debatte-ist-eroeffnet.html external-link-new-window>undefinedWelt am Sonntag" fasst den Vorstoß von DGB NRW, IG Metall und IG BCE zusammen, die gemeinsam <link http: www.igmetall-nrw.de _blank external-link-new-window>undefinedForderungen für einen "Masterplan Energie" formuliert haben. Das Ziel: "Wettbewerbsfähige Energiekosten und Versorgungssicherheit durch einen breit getragenen politischen Konsens und eine Strategie aus einem Guss." Breite Unterstützung kam postwendend aus Politik und Wirtschaft in NRW, die Palette reicht vom grünen Umweltminister Johannes Remmel über den Eon-Vorstandsvorsitzenden Ingo Luge bis hin zu Landtagsfraktionen und Industrie- und Handelskammern.

Nicht nur ein paar neue Windräder

Die Gewerkschaften wollen sich nun in die Erarbeitung eines neuen Konsens' einbringen, um Planungssicherheit in einem neuen Energiemix zu schaffen - sei es für Investitionen in Energieanlagen und Infrastruktur, sei es für die Sicherung von Arbeitsplätzen und industriellen Kompetenzen. Die "Welt" zitiert einen der Verfasser: "NRW braucht, ergänzend zur Bundespolitik, ein tragfähiges eigenes Energiekonzept. Und da ist es nicht mit ein paar neuen Windrädern getan."

Umstritten: Kohle als Brückentechnologie

Kontrovers wird der Vorschlag diskutiert, als Brückentechnologie auch Kohlekraftwerke in den Energiemix aufzunehmen. Vor allem bei den Grünen sind sie mit Blick auf den Klimaschutz bereits als Auslaufmodell abgeschrieben. Der IG Metall-Bezirksleiter in NRW, Oliver Burkhard, sieht das Thema eher pragmatisch: "Anspruchsvolle CO2-Minderungsziele sind gut. Es ist auch gut, dass die Unternehmen sich anstrengen müssen, immer ressourceneffizientere und grünere Produkte und Verfahren zu entwickeln. Aber das alles nützt uns nichts, wenn die Produktion am Ende woanders stattfindet. Ich möchte jedenfalls nicht, dass wir Klimaschutzziele in NRW deshalb erreichen, weil kaum noch jemand da ist, der irgendetwas produziert."