Siemens Dialog
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18.05.2024, 20:05 Uhr

Entlastungsdiskussion "gute Sache"

  • 14.01.2008
  • Allgemein

Ex-Vorstandschef Klaus Kleinfeld macht sich keine Sorgen um die Aussicht, eventuell erst nach Aufklärung diverser Unregelmäßigkeiten auch unter seiner Führung von den Siemens-Aktionären entlastet zu werden: "Ich bin absolut damit einverstanden", erklärte er in New York. Die aktuelle Diskussion um das Vertagen der Entlastung von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern hält er "für eine gute Sache".

Im <link http: www.sueddeutsche.de wirtschaft artikel _blank external-link-new-window>undefinedGespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" sagte Kleinfeld weiter, die Entlastung selbst sei ohnehin ein eher symbolischer Akt, zumal Schadensersatzansprüche an frühere Manager auch nach einer Entlastung möglich sind: "Worum es dabei in Wirklichkeit geht, ist Transparenz im Interesse der Aktionäre. Es gibt offene Fragen, und die müssen geklärt werden."

Was ihn persönlich betrifft, sei ihm in seinem Auflösungsvertrag zwar zugesichert worden, der Aufsichtsrat werde seine Entlastung beantragen; auf die Einhaltung dieser Zusage bestehe er jedoch nicht, solange nicht alle Fragen im Korruptionsskandal aufgeklärt seien. Er habe sich als CEO um eine "sachgerechte und vollständige Aufklärung" bemüht und sieht nach wie vor die Chance für Siemens, "aus dem allen als geklärtes Unternehmen herauszukommen."

Nach <link http: www.sueddeutsche.de wirtschaft artikel _blank external-link-new-window>undefinedweiteren Informationen der SZ wird Kleinfelds Äußerung in nicht näher definierten Aufsichtsratskreisen als eventuell "geschickter Schachzug" aufgefasst, mit dem er unter Umständen davon ablenken wolle, dass er seiner besonderen Verantwortung als Konzernchef womöglich nicht gerecht geworden sei. Hinsichtlich der Entlastung des Aufsichtsrats will die Zeitung "aus dem Umfeld des Aufsichtsrats" erfahren haben, nun sei "aus dem Lager der Kapitalvertreter" eine Vertagung der Entlastung Heinrich von Pierers und Jürgen Radomskis ins Gespräch gebracht worden.