Siemens Dialog
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19.04.2024, 09:04 Uhr

Erfolg in Frankenthal

  • 08.04.2016
  • Operativ

Kämpfen lohnt sich - diese Erkenntnis bestätigt sich wieder einmal. Vergangenen Oktober erfuhren die Beschäftigten bei Siemens Turbomachinery Equipment (STE) in Frankenthal von Plänen, die für ihren Standort den Anfang vom Ende bedeuteten. Nach sechsmonatigem aktivem Widerstand ist das Schlimmste abgewendet.

Wie der Betriebsrat mitteilt, ist nach dem langem Ringen am 24. März eine Einigung mit dem Arbeitgeber zustande gekommen, die angesichts der ursprünglich geplanten Verlagerung der Turbinenproduktion nach Brno als Erfolg zu bewerten ist. Die Verlagerung findet nicht statt, Verdichter, Turbinen und Service bleiben zusammen am Standort; Details werden in einer Betriebsversammlung am 12. April bekanntgegeben.

Gemeinsame Leistung

Zu diesem Erfolg, betont der Betriebsrat, haben viele beigetragen: "Zuallererst die Bereitschaft der Belegschaft und der Mitglieder der IG Metall, sich tatkräftig und engagiert für den Erhalt des Standortes einzusetzen. Die Unterstützung durch die IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal, der TBS sowie der Gesamt- und Konzernbetriebsrat der Siemens AG hat dem Kampf der Belegschaft Durchschlagskraft verliehen."

Wermutstropfen Personalabbbau

Wie meist in solchen Fällen gibt es allerdings auch einen Wermutstropfen. Im Gegenzug für den Erhalt werden 128 Stellen abgebaut, etwas abgemildert durch die Tatsache, dass diese Zahl 42 bereits vom letzten Interessenausgleich betroffene Beschäftigte einschließt. Hinzu kommen Einbußen beim Entgelt, da auf die nächsten beiden Tariferhöhungen überbetriebliche Zulagen angerechnet werden.

Vor dem Hintergrund der ursprünglichen Pläne ist dieser Preis zwar schmerzhaft, aber den Alternativen dennoch eindeutig vorzuziehen: "Der Betriebsrat sieht unter den schwierigen Voraussetzungen das Ergebnis als das Bestmöglich erreichbare an." Für den Standort in seiner Gesamtheit sucht Siemens nun einen Käufer, der sich möglicherweise noch in diesem Jahr finden könnte. Betriebsrat, Belegschaft und IG Metall bleiben wachsam - sie erwarten, dass Siemens "bei der Auswahl des 'Neuen' auf eine echte Zukunftsperspektive des Standortes achten wird".

Dank für Unterstützung

Vorerst abschließend dankt der Betriebsrat den vielen Unterstützern, die sich für STE in Frankenthal eingesetzt haben. Die Reihe erstreckt sich von der rheinland-pfälzische Landesregierung über die Stadt Frankenthal bis zu solidarischen Beschäftigten aus der Region und aus dem ganzen Siemens-Konzern.