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16.05.2024, 18:05 Uhr

Erhöhtes Risiko

  • 27.10.2006
  • Allgemein

Eine Studie über die Gesundheitsrisiken von Beschäftigten in der Fertigung von "Big Blue" IBM alarmiert MitarbeiterInnen und Gewerkschaften: Offensichtlich unterliegen sie einem erhöhten Krebsrisiko.

Wie die IBM-Beschäftigtenorganisation Alliance@IBM (<link http: www.allianceibm.org _blank>Link) mitteilt, wurde die Studie von Dr. Richard Clapp, Forscher an der <link http: sph.bu.edu _blank>Boston University School of Public health, in der Fachzeitschrift <link http: www.ehj-online.com _blank>Environmental Health veröffentlicht. Ehemalige und jetzige IBM-Beschäftigte sind beunruhigt und verlangen Aufklärung.

Die Studie mit dem Titel "Sterblichkeit unter US-Beschäftigten eines großen Computerunternehmens" ("Mortality among US employees of a large computer company") lief über mehrere Jahrzehnte (1969 - 2001) und geht unter anderem detailliert auf Krebs-Raten unter IBM-Beschäftigten ein. Das Fazit: Sowohl die generelle Sterblichkeitsrate als auch die im Zusammenhang mit  Krebserkrankungen ist unter MitarbeiterInnen in der Produktion vonm Computern und deren Bauteilen "beträchtlich höher" als im Bevölkerungsschnitt.

Während dies nach Aussage des Berichts an sich grundsätzlich bekannt war, ergänzt und untermauert nun die riesige Datenmenge aus IBM's eigener so genannter "Sterblichkeitsdatei" entsprechende Annahmen. Die Daten stammen aus den Akten von knapp 32.000 Beschäftigten, die mindestens fünf Jahre in einer IBM-Fabrik gearbeitet hatten. Ein interessantes Detail: IBM hatte die Einsicht in seine Akten jahrelang verweigert und war erst im Jahr 2002 gerichtlich gezwungen worden, bestimmte Daten freizugeben.

Earl Mongeon, Alliance@IBM-Aktivist und in der IBM-Fertigung in Burlington (Vermont), erklärte, die Studie bestätigte, dass die "Gerüchte und Gespräche über erhöhte Gesundheitsgefährdung durch den Umgang mit toxischen Stoffen nicht nur leeres Flurgeschwätz war."

Die Gewerkschaft Communication Workers of America (<link http: www.cwa-union.org _blank>CWA), auf deren Engagement die Alliance@IBM zurückgeht, weist in diesem Zusammenhang auf die verbeitete Fehlannnahme hin, die Computer- und Halbleiterindustrie sei überdurchschnittlich "sauber und sicher." Tatsächlich bestehen nach ihren Erkenntnissen für viele HighTech-Beschäftigte durch das Risiko, in Kontakt mit einer Vielzahl von Giftstoffen zu kommen. Dabei handle es sich vor allem in der Fertigung und Montage von elektronischen Teilen um gesundheitsgefährdende Lösungsmittel, Säuren, Metalle, Gase, Klebstoffe und Fasern.