Siemens Dialog
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03.05.2024, 05:05 Uhr

Schlechte Zeiten für gute Arbeit

  • 17.12.2008
  • Allgemein

Finanzkrise, Kurzarbeit, tiefschwarze Konjunkturprognosen und wachsende Rezessionsängste - es sieht nicht eben rosig aus für das Projekt "Gute Arbeit". Die IG Metall betont, dass gerade vor diesem Hintergrund die Qualität der Arbeit ein wichtiges Thema ist und bleibt.

(Quelle: Bundesverband der Betriebskrankenkassen.<br>Zum Vergrößern anklicken.)

Beispiel Gesundheitsschutz im Betrieb: Dass er die Unternehmen Geld kostet, darf nicht zum Argument gegen ihn werden - Arbeit, die krank macht, kommt nämlich auf lange Sicht noch deutlich teurer.

Untersuchungen des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen beziffern die Folgekosten krank machender Arbeit für das Jahr 2008 auf knapp 44 Milliarden Euro. Der Löwenanteil entfällt mit 17,7 Milliarden auf unmittelbar erforderliche Behandlungen; durch Krankheit bedingte Arbeitsausfälle schlagen mit 15,7 Milliarden Euro zu Buche, Frühverrentungen als Folge gesundheitlicher Probleme mit 10,5 (siehe Grafik).

"Die Bedingungen für gute Arbeit werden schlechter", konstatiert Hans-Jürgen Urban, im IG Metall-Vorstand zuständig für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung. Er warnt deswegen die Unternehmen davor, in der Krise eine "radikalisierte Shareholder-value-Strategie zu verfolgen", die Arbeitnehmer nur als Kostenfaktoren ansieht - gerade solche
Strategien führen erst recht in die Krise.