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03.05.2024, 07:05 Uhr

Angst trotz Aufschwung

  • 23.04.2008
  • Allgemein

Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen und verbesserter Konjunktur sind die krankheitsbedingten Fehlzeiten in Deutschland im ersten Quartal 2008 erneut zurückgegangen. Arbeitsmarktexperten sehen die Ursache für den unerwarteten Trend in weiter anhaltender Angst vor dem Jobverlust.

Üblicherweise verhalten sich die krankheitsbedingten Fehlzeiten in deutschen Betrieben proportional zur Konjunktur - wenn die Wirtschaft an- und den Arbeitsmarkt mitzieht, steigen auch die Krankenstände.

Wie die "<link http: www.welt.de welt_print article1922042 arbeitnehmer_melden_sich_seltener_krank.html _blank external-link-new-window>undefinedWelt" aus einer aktuellen Statistik des Bundesgesundheitsministeriums zitiert, hat sich diese Erwartung im vergangenen Quartal nicht erfüllt. Trotz sinkender Arbeitslosigkeit sind im ersten Quartal die Fehlzeiten auf 3,4 Prozent der Sollarbeitszeit weiter zurückgegangen; acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, gleich 20 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2005. Berücksichtigt sind die Krankenstände aller gesetzlich versicherten Arbeitnehmer.

Arbeitsmarktexperten sind überrascht von dieser Entwicklung und erklären sie damit, dass im Gegensatz zu früher die Angst vor Jobverlust bei einer Krankmeldung trotz des Aufschwungs weiter vorhanden ist. Damit verstärkt sich  ein Trend, der bereits seit Jahren zu beobachten ist: Neben positiven Faktoren wie verbesserter Gesundheitsvorsorge wirkt sich die Sorge um den Arbeitsplatz darauf aus, ob ein Beschäftigter es wagt, gesundheitliche Störungen ernstzunehmen und dafür einen Arbeitsausfall zu riskieren.