Wie der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) im April mitteilte (<link http: www.bkk.de bkk pressemitteilungen _blank>Link), sanken die Krankentage 2005 auf den niedrigsten Wert seit Beginn der statistischen Erhebung 1976. Noch vor 15 Jahren waren ArbeitnehmerInnen im Schnitt fast doppelt so lange krank (Grafik).

Psychische Erkrankungen steigen

Die durchschnittlichen Fehlzeiten wegen Krankheit lagen im vergangenen Jahr bei 12,7, im Vorjahr 2004 bei 13 und 2003 noch bei 13,5 Tagen. 1980 erreichten die Fehlzeiten den bislang höchsten Wert mit 26 Tagen; im Vergleich zu 2005 waren die Beschäftigten Ende der Achtziger und Beginn der Neunziger Jahren rund doppelt so lange krank wie heute. Dieser rückläufige Trend betrifft nahezu alle Krankheitsarten, mit einer Ausnahme: Der Anteil psychischer Erkrankungen an den Krankheitstagen hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt.

"Angst um den Arbeitsplatz"

Der IG Metall-Infodienst "<link http: www.igmetall.de cps rde xchg sid-0a342c90-d2debf38 internet style.xsl view_3448.htm _blank>direkt" befragte Betriebsräte nach ihrer Bewertung der Entwicklung, unter ihnen die Gesamt- und Konzernschwerbehindertenvertreterin bei Siemens, Gerlinde Aumüller. Sie sieht in der rückläufigen Entwicklung Grund zur Besorgnis: "Die Leute ignorieren ihren Gesundheitszustand. Wer nicht kommt, hat wirklich ernsthafte Probleme. Sich mal eine kurze Auszeit zu nehmen, weil man sich nicht wohlfühlt - das ist wegen der hohen Belastung und der Angst um den Arbeitsplatz einfach nicht drin. Langfristig wird dieses Verhalten problematische Folgen haben und zu schwerwiegenden Krankheiten mit längeren Ausfallzeiten führen - weil erste Symptome nicht behandelt werden konnten. [...]"