Siemens Dialog
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03.05.2024, 07:05 Uhr

"Fehlinterpretation" bei SEN

  • 25.09.2007
  • Konzern

Nach der über die Nachrichtenagentur Reuters verbreiteten Meldung, Siemens Enterprise Communications-COO Thomas Zimmermann halte das Unternehmen noch nicht für verkaufsreif, sieht sich dieser zu einem Dementi veranlasst.

Auf der Sitzung des SEN-Gesamtbetriebsrats am 19. September in Augsburg sprach Zimmermann von einer Fehlinterpretation seiner Äußerungen (Siehe Nicht in irgendetwas hineinrennen) durch Reuters. Das SEN-Management wünsche sich eine gute und schnelle Lösung; weiter offen ließ er, wer ein möglicher Partner oder Käufer der SEN sein könnte.

Der Verkauf der SEN scheint damit weiterhin festzustehen. Zimmermann bestätigte gegenüber dem Gesamtbetriebsrat auch den Hinweis von Siemens-Zentralvorstand und Finanzchef Joe Kaeser, der im August erklärt hatte, man könne SEN zwar auch vorübergehend in einem Gemeinschaftsunternehmen parken, wolle das Geschäft jedoch langfristig komplett loswerden.

Zimmermann äußerte Verständnis für die Verunsicherung der Beschäftigten, und stellte im Hinblick auf die Personalabbaupläne klar: "Wir möchten niemanden beunruhigen - eher im Gegenteil"*; man mache seine Hausaufgaben zur Konsolidierung des Unternehmens. SEN hatte im August angekündigt, gut 600 Stellen abbauen zu wollen. Betriebsräte, IG Metall und Beschäftigte fordern mit Blick auf die schlimmen Erfahrungen bei BenQ, bei der Partner- bzw. Käufersuche eine Perspektive für die Beschäftigten und ihre Arbeitsplatzsicherheit zu schaffen.

Mehr Licht in das Zwielicht der Zukunft von SEN könnte die voraussichtlich am 24. Oktober stattfindende erste Aufsichtsratssitzung bringen. Die Arbeitnehmerbank im soeben konstituierten Kontrollgremium bilden als innerbetriebliche Vertreter der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Walter Bläßing und die Betriebsratsvorsitzenden Gerd Petzold (Mch H) sowie Günter Hameister (Hamburg); als Vertreter der IG Metall gehören deren SEN-Betreuer Franz Tölle (Bezirksleitung NRW, Düsseldorf) und Christiane Wilke (Vorstand, Frankfurt) dem Aufsichtsrat an.

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* An dieser Stelle stand zuerst "beruhigen" anstelle "beunruhigen". Dabei handelte es sich um einen Schreibfehler ohne böse oder ironische Absicht - vielen Dank für den Hinweis unserer aufmerksamen LeserInnen!