Siemens Dialog
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03.05.2024, 11:05 Uhr

Schwierige Partnersuche

  • 19.02.2008
  • Konzern

Will Siemens seine Unternehmensnetzwerk-Tochter und ehemalige COM-Sparte Siemens Enterprise Communications wie geplant noch vor Jahresmitte an einen "Partner" übergeben, wird die Zeit allmählich knapp. Scheitert man, muss man rückwirkend die Bilanzen zweier Jahre ändern; gerät man in Hektik, riskiert man womöglich ungewollte Folgen.

Nach Informationen der <link http: www.ftd.de technik it_telekommunikation _blank external-link-new-window>externer LinkFinancial Times Deutschland verhandelt Siemens derzeit mit dem Mitbewerber Nortel Networks und US-Finanzinvestor Matlin Patterson, aber: "Ich glaube nicht mehr daran, dass der Verkauf noch stattfindet", zitiert die Zeitungen einen "Unternehmensinsider". Hat er damit recht, verlängert sich die Liste abgesprungener Interessenten, auf der sich bereits Avaya, Cisco und die beiden Finanzinvestoren Permira und Apollo finden.

Siemens selbst hält sich bedeckt, verweist aber optimistisch auf mehrere Optionen: "Wir reden mit mehreren, nicht nur mit zweien", erklärte ein Sprecher, und man sei in "weit fortgeschrittenen Gesprächen".  Nortel jedenfalls kämpft derzeit selber mit Schwierigkeiten, so dass Investor Matlin Patterson unter Umständen als Favorit gelten muss - da aber wären einige Punkte zu regeln, vor allem, was die Auswirkungen für die Beschäftigten betrifft.

Die Arbeitnehmerseite hatte sich seit der Ausgliederung immer wieder für eine Sanierung unter der Führung Siemens' ausgesprochen; der erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber hatte zuletzt im Dezember ein schlüssiges Gesamtkonzept gefordert: "Eine Sanierung als Dauerzustand ist weder den Beschäftigten noch den Kunden von SEN zu zumuten." (siehe Sanierung unter Siemens-Regie). Über eines jedenfalls dürften sich alle Beteiligten einig sein: Ein zweites BenQ kann, will und darf sich niemand leisten.