Siemens Dialog
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03.05.2024, 12:05 Uhr

SEN-Aufsichtsrat bestellt

  • 30.08.2007
  • Konzern

Elf Monate nach der Ausgliederung von Siemens Enterprise in die Siemens Enterprise Communication GmbH & Co KG bestellte das Registergericht am Amtsgericht München die Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrates. Der Schritt kommt zur rechten Zeit: SEN kündigt kurz zuvor Stellenabbaupläne an und sucht paralell nach einem Käufer oder Partner.

Die Bestellung hätte eigentlich bereits früher geschehen können, hatte sich aber im Zusammenhang mit der Führungskrise der Siemens AG über Monate in die Länge gezogen. Siemens hatte im Zuge der COM-Ausgliederung im vergangenen Jahr auf Druck der Betriebsräte und der IG Metall zugesichert, in den ausgegliederten Unternehmen alle für die uneingeschränkte Mitbestimmung erforderlichen Strukturen zu gewährleisten; zu ihnen gehört auch der paritätisch besetzte Aufsichtsrat.

Die Interessen der Belegschaft im damit neu geschaffenen Kontrollgremium werden künftig als innerbetriebliche Vertreter der SEN-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Walter Bläßing, der Betriebsratsvorsitzende in Mch H Gerd Petzold sowie der Hamburger Betriebsratsvorsitzende Günter Hameister wahrnehmen. Als Vertreter der IG Metall gehören deren SEN-Betreuer Franz Tölle (Bezirksleitung NRW, Düsseldorf) und Christiane Wilke (Vorstand, Frankfurt) dem Aufsichtsrat an. Die leitenden Angestellten vertritt Peter Haberzettl.

Die Geschäftsleitung hat nun die Aufgabe, zur ersten Sitzung des Aufsichtsrates einzuladen. Zu lange sollte sie damit im Interesse aller Beteiligten nicht warten: Zur Diskussion stehen bekanntlich Pläne für den Abbau von über 600 Arbeitsplätzen und das Bestreben von Siemens, sich über einen Partner oder Käufer aus der Verantwortung für den ehemaligen COM-Bereich zu verabschieden.