Siemens Dialog
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26.04.2024, 23:04 Uhr

Frankenthal: Protestkundgebung mit 450 Teilnehmern

  • 19.10.2015
  • Operativ

Vergangenen Donnerstag rief die IG Metall zu einer Protestkundgebung bei Siemens Turbomachinery Equipment in Frankenthal auf. Die wesentliche Forderung war der Erhalt der Arbeitsplätze am Standort und damit keine Verlagerung des Turbinenbereichs - rund 450 Beschäftigte zeigten für dieses Ziel Flagge.

Riesenresonanz auf den Protestaufruf.

Wer kämpft, kann verlieren ...

Die Resonanz auf den Aufruf war enorm, so dass die Fertigung und der Bürobereich in Frankenthal leer waren und der komplette Betrieb für eine Stunde ruhte. Daneben zeigten sich Rentner, Parteien aus dem Stadtrat bis hin zu Landtagsabgeordnete sowie Betriebe aus der Umgebung solidarisch, so dass mit den Kollegen von den Firmen KSB, Halberg, PFW, KBA, Vögele, Mann&Hummel und der Stadtklinik insgesamt etwa 450 Kollegen an der Protestkundgebung teilnahmen.

... wer nicht kämpft, hat schon verloren!

Birgit Mohme von der IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal ging in ihrem Beitrag kurz auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen innerhalb des Betriebsverfassungssetzes ein. Dabei betonte sie besonders, dass die gewerkschaftspolitischen Möglichkeiten wesentlich von der Unterstützung in der Belegschaft abhängen.

Hilmar Feisthammel bekräftigte für den Betriebsrat nochmals, dass eine Verlagerung des Produkts Dampfturbine für den Standort ein Sterben auf Raten bedeutet. Auch ein Verkauf des Verdichterbereichs allein bietet für den Standort keine wirkliche Zukunft. Er machte deutlich, dass die Belegschaft die angekündigten Pläne des Managements nicht hinnehmen werden. Dies zeige auch die zahlreiche Teilnahme der Kollegen.

Nicht nachvollziehbar ist in diesem Zusammenhang, dass bei den politischen Entscheidungen des Konzerns in keiner Weise die wirklichen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden. Leider fehlt hierbei den Verantwortlichen jegliches Standortdenken. Aus unserer Sicht ist die wirtschaftliche Not bei weitem nicht so groß, dass der Standort zerschlagen werden muss und völlig aufgegeben wird.

Auch die Verlagerung unseres sehr lukrativen Servicegeschäfts im Bereich Turbinen (nach Brno) wird deutliche Einbußen zur Folge haben, da dann nicht mehr die enge Verzahnung der Prozesse und Schnittstellen in Frankenthal genutzt werden kann. Nicht plausibel ist daher, dass diese Entscheidungen des Siemens Managements getroffen werden, obwohl sie das eigene Geschäft deutlich schädigen können.


<link http: www.1730live.de stellenabbau-bei-siemens-in-frankenthal _blank external-link-new-window>» Bericht des Regionalfernsehens von der Kundgebung