Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/gefaehrliche-arbeit
29.04.2024, 09:04 Uhr

Gefährliche Arbeit

  • 08.07.2011
  • Allgemein

Viele Beschäftigte empfinden ihre Arbeitsbedingungen als physisch oder psychisch gesundheitsgefährdend. Jeder fünfte Mann und jede siebte Frau bewerten diese Gefährdung laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts als stark oder sogar sehr stark. Als einzelner Belastungsfaktor wird vor allem Zeit- und Leistungsdruck genannt.

Häufige Belastungen (Grafik zum Vergrößern anklicken)

Zeitnot und Leistungszwang

Wie die <link http: boeckler.de _blank external-link-new-window hbs>undefinedHans Böckler-Stiftung mitteilt, fühlen von insgesamt 13.700 befragten Erwerbstätigen von 18 bis 64 Jahren 36 Prozent der Frauen und 44 Prozent der Männer in der Arbeit häufig Zeitnot und Leistungszwang. Die damit einhergehende seelische Belastung bleibt nicht ohne Folgen für andere negative Einflüsse, für die nach Einschätzung der Wissenschaftler die Sensibilität steigt.

Lärm, Hitze, Kälte

Die als gesundheitsbedrohenden Bedingungen teilen sich je nach Tätigkeit in körperliche und seelische Faktoren. Trotz sich wandelnder Wirtschaft und Arbeitswelt arbeitet immer noch rund ein Drittel der Beschäftigten bei Lärm, Hitze oder Kälte; 27,3 Prozent müssen oft schwere Lasten heben und tragen. Eng damit verbunden ist die unterschiedliche Belastung von Arbeitern und Angestellten, von denen sich nur rund halb so viele starken oder sehr starken Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt sieht wie bei Arbeitern.

Folgen für die Sozialsysteme

Die gesundheitlichen Belastungen haben zwangsläufig neben krankheitsbedingtem Arbeitsausfall auch massive Folgen für die Systeme der Sozialversicherungen und, Stichwort Fachkräftemangel, den Arbeitsmarkt. Die Statistik der Deutschen Rentenversicherung zählte im Jahr 2009 über 80.000 Frauen und 90.000 Männer, die wegen krankheits- oder unfallbedingter Einschränkung der Erwerbsfähigkeit vorzeitig in Rente gingen - rund 14 Prozent aller Rentenzugänge.