Freiwilligkeitsstrategie gescheitert

Prof. Dr. Heide Pfarr (Foto) kritisiert, die Politik habe "sich sehr lange mit freiwilligen Initiativen und Selbstverpflichtungen der Wirtschaft zufrieden gegeben. Diese Strategie ist gescheitert [...] Frauen verdienen ein knappes Viertel weniger als Männer - und an diesem Rückstand hat sich in den letzten Jahren nichts geändert." Sie verweist auf Länder wie Kanada, in denen Gesetze die Arbeitgeber zur Untersuchung von Entgeltunterschieden verpflichten. Dort ist in Sachen Gleichstellung deutlich mehr erreicht worden."

An diese Feststellung knüpft nun das Bundesarbeitsministerium mit einem Gesetzesvorschlag an, nach dem bei Verdacht auf Einkommensdiskriminierung die Antidiskriminierungsstelle des Bundes oder der Betriebsrat erste Ansprechpartner für Beschäftigte sind. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz hatte den <link http: www.bmas.de portal property="pdf/2009__09__09__entwurf__entgeltgleichheit.pdf" _blank external-link-new-window>Entwurf für das Gesetz vergangenen Mittwoch vorgestellt und gemahnt: "Wir müssen jetzt handeln, um die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen zu schließen. Freiwillige Vereinbarungen reichen dazu nicht aus."

Gute Voraussetzungen

Der Vorschlag schaffe gute Voraussetzungen für die effektive Untersuchung von Einkommensdifferenzen und ihre Behebung, erklärte Pfarr, denn: "Viele Beschäftigte trauen sich nicht, einen Konflikt mit dem Arbeitgeber auszutragen. Und wenn sie es wagen, besteht schnell die Gefahr einer unkontrollierten Eskalation. So stehen Beschäftigten, die einen Diskriminierungsverdacht haben, kompetente und konfliktstarke Instanzen zur Seite."

Ausführliches Material zum Thema Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern finden Sie in der "<link http: www.boeckler-boxen.de _blank external-link-new-window>Böckler-Box" Gender - Chancengleichheit im Arbeitsleben.