Arques hatte am Montag <link http: arques06.webcoffer-server.de _blank external-link-new-window>mitgeteilt, Scheid sei ab sofort Geschäftsführer für Restrukturierung, IT und Personal sowie Projektmanagement, Ziermann führe künftig den Vertrieb. Zu letzterem bleibt die Pressemitteilung einsilbig:"Sein Vorgänger bei Gigaset, José Costa e Silva, scheidet aus dem Unternehmen aus."

Siemens "bestürzt"

Bei Siemens stößt dieser Schritt erneut auf Unverständnis und sogar, wie es eine Sprecherin formulierte, "Bestürzung". Costa e Silva war seit 1993 bei Siemens COM gewesen, zuletzt von 2000 bis 2006 Geschäftsführer von Wireless Modules. Laut Darstellung Siemens' trug in den vergangenen 18 Monaten zum Erfolg von Gigaset maßgeblich bei. Im Oktober 2009 wurde er durch Hütten vom Vorstandsvorsitz in die zweite Reihe verdrängt (siehe "Ungewöhnlich harscher Schritt") - vielleicht einer der Gründe, warum er sich nun endgültig verabschiedet.

Gigasets Erfolg "nachhaltig sicher stellen"

Siemens jedenfalls gibt sich nicht nur bestürzt, sondern auch empört: "Die Vorgehensweise von Arques ist für uns in keiner Weise transparent und nachvollziehbar", erklärte die Sprecherin. An der Verärgerung mag nicht ganz unschuldig sein, dass mit Costa e Silva die Einflussnahme im Gigaset-Vorstand weiter schwindet, aber auch die Management-Kompetenz spielt eine Rolle: "Er war zugleich der dienstälteste Geschäftsführer der Gigaset und eine stabilisierende Kraft in deren Management." Nun wolle man sich dennoch weiter dafür einsetzen, "dass der Erfolg der Gigaset nachhaltig sicher gestellt wird." Aus Sicht der Beschäftigten ist zu hoffen, dass dies auch gelingt.

Suche nach Finanzvorstand

Hütten bleibt seinerseits Gigaset nach dem erzwungenen Rückzug aus dem Vorstand im Aufsichtsrat erhalten. Offen ist derzeit noch, wer, wie mit Siemens verabredet, neben Scheid als neuer Finanzvorstand den anderen Teil seiner bisherigen Aufgaben übernimmt. Arques erklärte, die kaufmännische Führung von Gigaset werde zu einem späteren Zeitpunkt besetzt, man führe dazu bereits Gespräche mit Kandidaten.