Siemens Dialog
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03.05.2024, 03:05 Uhr

"Ladenhüter Nokia Siemens Networks"?

  • 23.10.2009
  • Konzern

Unter diesem provokativen Titel berichtete die "Financial Times Deutschland" vor einigen Tagen über angebliche Versuche von Nokia und Siemens, ihr Joint Venture NSN loszuwerden. Erwartungsgemäß kommentieren beide Unternehmen die Meldung nicht, unerfreuliche Anzeichen allerdings sind erkennbar.

"Das Gemeinschaftsunternehmen zerschießt die Bilanz seiner Mutterkonzerne", weshalb "Finnen und Deutsche den Netzwerkausrüster gern loswären", schrieb die <link http: www.ftd.de it-medien it-telekommunikation :gluecklose-kaeufersuche-ladenhueter-nokia-siemens-networks _blank external-link-new-window>undefinedFTD am 18. Oktober. Hintergrund der Meldung ist der Negativbeitrag, den beide Unternehmen durch die Beteiligung an NSN in ihren Bilanzen verbuchen müssen: Bei Nokia sind es gut 900 Millionen Euro, die die Gesamtbilanz ins Minus drücken. Bei Siemens werden Zahlen erst Anfang Dezember mit dem Jahresabschluss bekannt gegeben, kolportiert wurden in unterschiedlichen Medien bis zu 1,6 Milliarden Euro.

Bestätigungen für Verkaufsabsichten gibt es von keinem der beiden Partner, wenngleich Siemens' CFO Joe Kaeser Ende September erstmals unverhohlen eingeräumt hatte, NSN sei für Siemens nicht mehr von strategischer Bedeutung (siehe "Stellenabbau unausweichlich"). Und so stützt sich die von der FTD berichtete Theorie vor allem auf grundsätzliche Marktanalysen sowie eine Reihe nicht näher benannter "Insider" aus "Finanzkreisen". Namentlich genannt wird hingegen JP Morgan-Analyst Willi Morgan, der seit längerem mit selbstsicheren, aber ebenfalls bislang unbestätigten Berechnungen über bevorstehende Personalmaßnahmen in großem Stil bei Siemens auf sich aufmerksam macht.