Siemens Dialog
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02.05.2024, 20:05 Uhr

NSN: Wieder Restrukturierung und Personalabbau

  • 04.11.2009
  • Konzern

Am Dienstag ließ Nokia Siemens Networks die Katze aus dem Sack: NSN soll mit einer neuen Restrukturierung aus den roten Zahlen manövriert werden. Dabei steht einmal Stellenabbau im Fokus - bis zu knapp 6.000 sollen es dieses Mal weltweit sein. Gesamtbetriebsrat und IG Metall antworten in einer ersten Stellungnahme: Ja zu effizienten Strukturen - Nein zu Restrukturierung!

Neue Aufruhr bei Nokia Siemens Networks.

Nach dem Großabbau im Sommer 2007 (siehe NSN: Einigung über Reduktionspläne) und einer umfassenden Restrukturierung erst vor einem Jahr (siehe Wieder Verunsicherung bei Nokia Siemens Networks) steht Siemens' früherer COM-Sparte offenbar eine weitere Phase der Aufruhr ins Haus.

IG Metall und NSN-Gesamtbetriebsrat gegen Rückwärtsstrategie

Nokia gab in einer <link http: www.nokia.com press press-releases _blank external-link-new-window>NokiaPressemitteilung bekannt, NSN werde seine fünf Business Units auf drei reduzieren und dabei vor allem durch Stellenabbau massiv Kosten senken. Der ungefähre Umfang: weltweit etwa 7 bis 9 Prozent aktuell rund 64.000 Beschäftigten, rechnerisch also 4.480 bis 5.760 Arbeitsplätze. Eine Länderaufschlüsselung ist noch nicht bekannt, eines aber steht zu befürchten: Auch Deutschland mit derzeit noch gut 10.000 Stellen wird erneut kräftig betroffen sein. IG Metall und NSN-Gesamtbetriebsrat wiesen in einer <link http: www.igmetall-bayern.de _blank external-link-new-window metall>IG Metall BayernPresseerklärung die sich abzeichnende erneute Rückwärtsstrategie des Unternehmens zurück.

In einer ausführlichen Stellungnahme unterstreicht der NSN-Gesamtbetriebsrat, dass statt neuen Personalabbaus nun eigentlich Anstrengungen für schnelles Wachstum nötig wären - und zwar mit gut motivierten Beschäftigten. Veränderungen lehnt er nicht generell ab, betont aber, was in deren Zentrum gehört: "Vorwärtsstrategie hin zu Innovation, Wachstum und Nachhaltigkeit". Organisationsänderungen müssen aus seiner Sicht entsprechend mit Augenmaß und zielgerichtet am Kunden ausgerichtet sein und dürfen NSN nicht für Monate mit Selbstbeschäftigung lahmlegen.

"Können die das?"

Die Wirtschaftskrise als alleinige Begründung für den Umsatzeinbruch in 2009 weist der Gesamtbetriebsrat zurück - mit gutem Grund: "Wenn der Weltmarkt insgesamt um 4% schrumpft, NSN aber 20% Umsatz verliert, dann ist der Umsatzeinbruch auch hausgemacht. Schneller als der Markt zu schrumpfen, ist keine Leistung eines Top-Managements." Angesichts der jüngsten Entwicklung steht auch bei vielen Beschäftigten mittlerweile die Frage im Raum: "Können die das?"

Wachstumsstrategie statt Schrumpfkurs

Michael Leppek, Unternehmensbeauftragter der IG Metall, fordert eine Wachstumsstrategie unter Einbeziehung der Beschäftigten: "Die Belegschaft an den gesunkenen Umsatz anzupassen, ist ein Irrweg. Stattdessen muss NSN mit einer Wachstumsstrategie dafür sorgen, dass die Arbeitsplätze gesichert werden."


Die vollständige Stellungnahme des Gesamtbetriebsrates von Nokia Siemens Networks sowie weitere Informationen finden Sie im NSN-Dialog der IG Metall unter NSN Dialogwww.nsn-dialog.de.