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29.04.2024, 17:04 Uhr

Mitgliederschwund gestoppt

  • 20.01.2009
  • Allgemein

Die IG Metall hat den Mitgliederschwund gestoppt: Im Jahr 2008 kamen mit 119.314 neuen Mitgliedern 15.240 mehr als im Vorjahr hinzu, eine Steigerung um 14,6 Prozent. Die Mitgliederanzahl in den Betrieben stieg um 1,6 Prozent, getragen unter anderem von den Gruppen der Jugendlichen und der Angestellten.

2,3 Millionen Mitglieder

"Die IG Metall wird stärker in den Betrieben, wir gewinnen Angestellte. Und: Die IG Metall wird jünger!", fasste der erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber in Frankfurt den erfreulichen Trend zusammen. Derzeit sind über 2,3 Millionen Menschen Mitglied der IG Metall. Die Mitgliederfrage sei die politischste Frage für die Zukunftsfähigkeit der IG Metall, denn: "Eine Gewerkschaft ohne Mitglieder ist wie ein Tiger ohne Zähne."

Erfolgreiche Politik für die Menschen

Die positive Bilanz unterstrich der zweite Vorsitzende, Detlef Wetzel. Die IG Metall habe Kampagnen und Projekte auf den Weg gebracht, die die mitgliederorientierte Offensivstrategie umsetzten. Mit der Leiharbeitskampagne etwa ist es gelungen, das Ziel von 10.000 neuen Mitglieder unter Leiharbeitnehmern sogar zu übertreffen. Ein wesentlicher Grund war sicher, dass 400 Vereinbarungen zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen abgeschlossen. "Wir haben gezeigt: Wir sind in der Lage jenseits der Stammbeschäftigten erfolgreich Politik für die Menschen zu gestalten und für eine Mitgliedschaft zu gewinnen", betonte Wetzel.

Solide Finanzausstattung

Eine Folge der positiven Mitgliederentwicklung ist der Anstieg der Beitragseinnahmen um 13 auf 443 Millionen Euro im Jahr 2008, wie der Hauptkassierer der IG Metall, Bertin Eichler, feststellte. Die Einnahmesituation der IG Metall verbessert sich damit fortlaufend. Eine gute Finanzlage sei für eine Gewerkschaft aber kein Selbstzweck, so Eichler: "Unser Ziel ist es, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verbessern. In diesem Sinne ist eine solide Finanzausstattung für unsere Arbeit von herausragender Bedeutung." Die IG Metall bildet dafür jährlich Rückstellungen für Streikunterstützung und andere Satzungsleistungen in Höhe von 15 Prozent der Beitragseinnahmen - 2008 also rund 66,4 Millionen Euro.

"Keine Entlassungen 2009"

Auch diesen Anlass nutzte Huber, um den aktuellen Schwerpunkt der Arbeit in der IG Metall in den Vordergrund zu stellen: Angesichts der wirtschaftlichen Krise keine Entlassungen zuzulassen. "Alle anderen Aufgaben und politischen Zielsetzungen sind kaum etwas wert, wenn uns nicht gelingt, die Beschäftigung zu halten, um schnellstmöglich wieder auf den aufsteigenden Ast zu kommen", sagte Huber. Das Fazit lautet vor diesem Hintergrund: "Erstens keine Entlassungen 2009, zweitens keine Entlassungen 2009 und drittens keine Entlassungen 2009."