Siemens Dialog
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06.05.2024, 16:05 Uhr

Schadensbegrenzung im Leiterplattenwerk

  • 17.04.2007
  • Konzern

Für die Beschäftigten des ehemaligen Siemens-Leiterplattenwerks Sanmina in Karlsruhe fangen ein Sozialplan und eine Auffanggesellschaft ab dem ersten Mai die schlimmsten Folgen der bevorstehenden Schließung ab.

Wie die <link http: www.karlsruhe.igm.de news _blank>IG Metall Karlsruhe mitteilt, hat der Betriebsrat mit der Sanmina SCI-Geschäftsleitung einen Sozialplan vereinbart. Der US-Konzern stellt 3,9 Millionen Euro für Abfindungen an die derzeit noch 254 Beschäftigten bereit - nach Einschätzung des 1. Bevollmächtigten Angel Stürmlinger "eine Schadensbegrenzung, die nur durch den großen Zusammenhalt der Beschäftigten und durch den starken Protest der vergangenen Wochen zustande gekommen ist". Ursprünglich hatte der kalifornische Elektronik-Hersteller nur rund die Hälfte dieser Summe zahlen wollen.

Hinzu kommt eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab dem 1. Mai vor dem unmittelbaren Schritt in die Arbeitslosigkeit bewahrt. Auf dem Programm stehen die in solchen Fällen üblichen Bewerbertrainings, Fortbildungen und Umschulungen.

Siemens gefordert

Stürmlinger wies erneut darauf hin, dass der ehemalige Besitzer und Hauptkunde des Werks Siemens trotz aller Appelle eine grundlegende Beteiligung verweigert hat. Nun müsse das Unternehmen wenigstens Möglichkeiten schaffen, die Betroffenen bevorzugt und zügig wieder am Standort Karlsruhe oder bei Firmen im Siemens-Industriepark unterzubringen: "Ein stärkeres Engagement für seine früheren Beschäftigten und eine finanzielle Beteiligung an der Auffanggesellschaft wären eine große Chance für Siemens", so Stürmlinger, um vor dem Hintergrund der Skandale der letzten Monate sein Image aufzupolieren.