Siemens Dialog
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29.04.2024, 05:04 Uhr

Schluss mit Krach und Rauch?

  • 30.06.2008
  • Konzern

CEO Christoph Kollatz zeichnet von Siemens IT Solutions and Services ein Bild ohne nennenswerte Probleme: Mit einer "großen gemeinsamen Anstrengung" habe man die Probleme an den Wurzeln gepackt, die Wende geschafft und die geforderte Marge von über fünf Prozent erreicht.

Im <link http: www.computerwoche.de knowledge_center it_services _blank external-link-new-window>undefinedInterview mit der "Computerwoche" betonte Kollatz vergangene Woche den "Anspruch, unter anderem in den Branchen eine führende Rolle zu spielen, in denen Siemens unterwegs ist." Entscheidend dabei ist aus seiner Sicht die Stellung als integrierter Bestandteil des Konzerns und die enge Zusammenarbeit mit den drei Sektoren." Zweites Standbein sei der Betrieb der internen IT: "Die Shared-Service-Initiative ist uns sehr wichtig."

Über die Möglichkeit weiterer "Portfolio-Bereinigungen" nach den holprig ausgegliederten und heute bisweilen über Umwege wieder ins Angebot intergrierten Product Related Services mag Kollatz nicht viel sagen. SI soll als "ganzheitlicher IT-Partner" auftreten; im Zusammenhang mit der Entwicklung der Kunden könnten sich allerdings "Wertschöpfungsanteile über die Zeit verschieben, weil wir immer die Kundenbrille aufsetzen".

Dem Wettbewerb mit Anbietern unter anderem aus Indien, so Kollatz, stelle man sich mit einer Kombination aus innovativen, wertsteigernden Lösungen und sehr günstigen Standarddienste. Es ist bekannt, worauf dieses System beruht: "Das funktioniert nur, weil derzeit mehr als 35 Prozent unserer Mitarbeiter in so genannten Niedriglohnländern arbeiten."

Der Frage, ob SIS Arbeitsplätze in Deutschland ab- oder aufbaut, weicht der CEO mit dem Hinweis aus, man habe derzeit "rund 350 offene Stellen". Darin sieht er keinen Widerspruch zu früheren Entlassungs- beziehungsweise Abbauwellen: "Zum einen hatten wir schlicht viel zu viele Mitarbeiter an Bord. Zum zweiten gab es Bereiche, in denen SIS nicht dauerhaft wettbewerbsfähig aufgestellt war."

Das weltweite Turnaround-Projekt, "in dem es kracht und raucht", hat SIS nach Kollatz' Einschätzung klar hinter sich. Dennoch lässt er sich die Tür offen und betont die Notwendigkeit, sich stetig der Entwicklung anzupassen. Die Frage nach dem zunehmend allgegenwärtigen Konzernumbau und dessen möglichen Folgen für SIS umgeht er elegant: Trotz des Umsatzanteils von 30 Prozent sei es "falsch, uns auf Shared Services zu reduzieren. Wir kooperieren zudem in der Breite mit den Siemens-Sektoren bei der Entwicklung neuer Lösungen. Wir haben den Anspruch, unter anderem in den Branchen eine führende Rolle zu spielen, in denen Siemens unterwegs ist."

Und die durch Siemens verordnete IT-Kostensenkung, die so manche seiner Mitarbeiter verunsichert (siehe Heute werben, morgen abbauen?)? Kleine Fische, wenn man den Chef hört: "Wir arbeiten hier schon in gemeinsamen Teams mit Siemens, um die IT-Kosten entsprechend den Zielen zu senken."