Siemens Dialog
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26.04.2024, 17:04 Uhr

Trauriger Rekord

  • 20.08.2010
  • Allgemein

Die Erleichterung über weniger stark und lang als erwartet anhaltende Krisenfolgen droht zuweilen darüber hinwegzutäuschen, dass sehr viele Menschen durchaus noch unter gravierenden Konsequenzen leiden. Ein besonders alarmierendes Beispiel: Die weltweite Jugendarbeitslosigkeit stieg von 2007 bis 2009 auf einen solch hohen Rekordwert, dass die ILO vor einer "verlorenen Generation" warnt.

Massive Krisenfolgen

Die Quote der 15- bis 24-jährigen Arbeitslosen kletterte in diesem Zeitraum von 11,9 auf 13 Prozent, teilte die Internationale Arbeitsorganisation (<link http: www.ilo.org _blank external-link-new-window ilo>undefinedILO) mit und fasst zusammen: "Die Auswirkungen der Krise waren massiv." Auch für das laufende Jahr ist nicht mit einem Rückgang zu rechnen, allerdings verlangsamt sich der Anstieg zumindest  deutlich. Die Arbeitsbehörde der Vereinten nationen jedenfalls erwartet einen weiteren Anstieg auf 13,1 Prozent, erst für 2011 prognostiziert sie einen Rückgang auf 12,7 Prozent.

Umstrittene Zahlen für Deutschland

Besonders stark betroffen sind der ILO zufolge die Industrieländer, die es auf einen beunruhigenden Durchschnittswert von 19,1 Prozent junger Arbeitsloser bringen. Für Deutschland werden keine absoluten Zahlen genannt, dennoch darf man nach aktuellen Berechnungen des statistischen Bundesamts von einem deutlich niedrigeren Wert ausgehen. Umstritten sind allerdings die genauen Zahlen, weil unterschiedliche Methoden zu teilweise erheblich voneinander abweichenden Zahlen führen.

"Die Jungen sind die Verlierer"

Nach Einschätzung der IG Metall hat die Krise in Deutschland unter anderem zu einem starken Anstieg prekärer Beschäftigungsverhältnisse - Praktika, Zeitarbeit, Befristetungen und Niedriglohn- auch bei Jugendlichen geführt. Der zweite Vorsitzende Detlef Wetzel verlangte daher anlässlich der Vorlage neuer Statistiken von der Bundesregierung, unverzüglich eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die diesen Trend analysiert, denn: "Die Jungen sind die Verlierer der Krise."