Siemens Dialog
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18.05.2024, 05:05 Uhr

Wenig optimistische Erwartungen

  • 19.02.2009
  • Allgemein

Mehrere Wochen fragte der Siemens Dialog unter dem Titel "Prognose 2009" seine Leserinnen und Leser per Online-Umfrage, wie sie die Zukunft im Siemens-Konzern einschätzen. Über 3.000 beteiligten sich; das Ergebnis scheint wenig optimistisch.

"Jahresbilanz solide, Prognose optimistisch - wie geht's weiter im Siemens-Konzern?" - auf diese Frage antworteten knapp 3.100 TeilnehmerInnen. Die möglichen Antworten:

- jetzt kommt endlich mal eine ruhige Phase
- das hängt vor allem von der Konjunktur ab
- die nächste 'Verschlankung' kommt gewiss

Zeichnete sich anfangs noch eine gewisse Zuversicht ab, wendete sich etwa ab Mitte Januar das Blatt zugunsten einer pessimistischen Einschätzung. Am Ende befürchtete mit 2.916 (94,8%) eine überwältigende Mehrheit, die nächste 'Verschlankung' komme gewiss. Nur 87 (2,8%) der TeilnehmerInnen erwarten eine ruhige Phase, 74 (2,4%) denken, die weitere Entwicklung hänge vor allem von der Konjunktur ab.

Wie es in der Natur von anonymen Online-Umfragen liegt, kann man das Ergebnis bestenfalls als groben Trendindikator einstufen, statistisch verlässliche Aussagekraft besitzt es nicht. Auch über die Beweggründe der Antworten lässt sich höchstens spekulieren; naheliegend ist in diesem Zusammenhang die Annahme, angesichts zunehmender Kurzarbeit im Konzern setze sich das Bewusstsein durch, dass auch Siemens nicht wie gehofft ungeschoren durch die Krise kommen wird.

Es wird am Management liegen, durch sein Verhalten eventuelle Befüchtungen der Beschäftigten zu widerlegen. Wie es Arbeitsminister Olaf Scholz vor einigen Tagen ausdrückte: "Gerade in der Krise muss sich die Qualität eines Arbeitgebers bewähren. Mitarbeiter haben ein gutes Gedächtnis. Sie behalten genau, wie ihre Firma sie in schlechten Zeiten behandelt."