Siemens Dialog
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04.05.2024, 01:05 Uhr

Wer „Unabhängige“ wählt, wählt AUB.

  • 12.04.2008
  • Allgemein

Auf den letzten Metern wird der Wahlkampf in AUBsurdistan wirklich unterhaltsam. Um die Wähler von der Durchsetzungsmächtigkeit der „Unabhängigen“ zu überzeugen werden Gummibärchen verteilt, womöglich aus einer Sachspende von ALDI an die AUB? [Update 14.04.]

Aktive Verteiler dieser Leckerlis sind nicht nur die Kandidaten der „Unabhängigen“, sondern auch prominente Mitglieder der AUB bei SIS wie zum Beispiel Frau H.C. Sowieso gilt: Wenn Sie die „Unabhängigen“ wählen sollten, wählen Sie AUB, denn wenn die „Unabhängigen zum Beispiel 6 Sitze erhielten, fielen drei an die AUB, also 50 Prozent.

Wenn, was man sich ruhig wünschen darf, für die Unabhängigen nur 2 Sitze abfielen, wären es gar 100 Prozent AUB, bei dreien 66 und so weiter. Wir wollen zwar glauben, daß, wie die Unabhängigen selbst behaupten, nur 20 Prozent ihrer Kandidaten Mitglied der AUB sind, die drängeln sich aber eher auf den vorderen Plätzen der „unabhängigen“ Liste.

Deren Kandidaten wiederum scheinen sich einen Wettbewerb im IG Metall-Bashing ausgedacht zu haben. So hat eine(r) versucht, seine Wählbarkeit mit der Behauptung zu verbessern, nur so könne man verhindern, daß die IG Metall wieder Stechuhren einführen werde. Ein(e) andere(r) erachtet es für sinnvoll, die „Unabhängigen“ mit dem Argument zu bewerben, sonst würde die IG Metall die 40h Verträge auf 38,5 h zu reduzieren.

Weder wollen wir Stechuhren einführen, sondern lediglich dafür sorgen, daß geleistete Arbeit auch bezahlt wird, noch haben wir je darüber nachgedacht, die Arbeitszeit der 40h-Verträgler zu reduzieren. Obwohl, bei vollem Lohnausgleich könnte man ja mal drüber reden.

Nachtrag: Doppelt und dreifach unabhängig

In einem am Montag verteilten AUB-Flugblatt legt übrigens die AUB-Fraktion des früheren SIS-Betriebsrats in Gestalt des ehemaligen AUB-Schatzmeisters Peter Pogrzeba, des Fraktionschefs Heinz Scherer und seines Stellvertreters Reinhard Storch den Beschäftigten wärmstens ans Herz, die angeblich doch auch von der AUB unabhängigen "Unabhängigen" zu wählen. Vielleicht hätte man sich da vorher etwas absprechen sollen, denn zugleich betont das Blatt: "Nach wie vor gibt es in Mch P keinen einheitlichen Betrieb, der Betriebsratswahlen rechtfertigen könnte." Dumm nur, dass besagte "Unabhängige" zeitgleich damit werben, sie wollten die Integration der Betriebsteile vorantreiben (siehe "Garantiert gewerkschaftsfrei").

Ja, was denn bitte nun: Die AUB tritt nicht an, weil es keine Wahl geben dürfte (trotz gegenteiliger Ansicht des Rests der Welt einschließlich Siemens' und des Münchner Arbeitsgerichts ), empfiehlt aber eine "unabhängige" Liste zu wählen, die wiederum zu rund der Hälfte aus AUB-Mitgliedern besteht und ihrerseits ihre Unabhängigkeit von der AUB betont? Bei soviel Unabhängigkeit unter- und voneinander verliert man leicht den Überblick. So kann's kommen, wenn man Tarnlisten so gut tarnen möchte, dass sie als solche nicht mehr erkennbar sind.