Siemens Dialog
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26.04.2024, 10:04 Uhr

Wieder viele Siemensianer in Bayern bei den Warnstreiks

  • 13.02.2015
  • Allgemein

Nach dem sich in den bisherigen Verhandlungsrunden auf der Arbeitgeberseite nicht viel getan hat, setzten die Metallerinnen und Metaller ihre Warnstreiks auch in den vergangenen Tagen unvermindert fort. Bundesweit haben sich inzwischen über eine halbe Million Beschäftigte daran beteiligt, darunter auch viele Beschäftigte an den Siemens-Standorten in Bayern.

Weiss Spindeltechnologie (Maroldsweisach) - trotz Kälte gut drauf!

Siemens-Werk in Amberg: Super Beteiligung

Healthcare in Kemnath - mehr Geld im Sack!

Siemens in Erlangen: Healthcare , Standort G, Süd, Primetals, SAT - kämpfen gemeinsam

Kollegen von F80 und Sykatec ... zam für ATZ!

Siemens-Betriebe in Nürnberg - gut mit dabei!

Erfolgreiche Aktion in München-Perlach

Jürgen Wechsler bei Siemens in Ruhstorf

Warnstreiks bei Weiss, in Amberg, Kemnath und Luhe-Wildenau

Bereits am letzten Donnerstag gingen rund 100 Kolleginnen und Kollegen von Weiss Spindeltechnologie in Maroldsweisach, einer hundertprozentigen Siemens-Tochter, vor das Tor und demonstrierten ihre Solidarität mit den Tarifforderungen ihrer Gewerkschaft. Dem schlossen sich dann am Freitag die Siemens-Beschäftigten in Amberg, Kemnath und Luhe-Wildenau direkt an. So beteiligten sich in Amberg rund 1.100 Kolleginnen und Kollegen und auf der einstündigen Kundgebung sprachen u.a. der stellvertretende Vertrauenskörper-Leiter und Mitglied der Tarifkommission, der Kollege Manuel Stöbig, sowie der Vorsitzende der JAV, der Kollege Matthias Winter zu den Teilnehmern. Unter dem Motto „Siemens hat Geld wie Heu - wir brauchen mehr Geld im Sack“ fand ebenfalls letzten Freitag der Warnstreik bei Siemens Healthcare in Kemnath statt. Hier beteiligten sich 350 Kolleginnen und Kollegen an der Aktion im Werk. An dem nicht ganz so großen Siemens-Standort in Luhe-Wildenau setzten 55 Kollegen ein Signal an die Arbeitgeber und gingen anschließend in den wohl verdienten Feierabend.

Beschäftigte in Erlangen vor den Toren und Türen

Am Dienstag und Mittwoch waren dann die Erlanger Kolleginnen und Kollegen zum Warnstreik aufgerufen. Dabei verbanden einige Metallerinnen und Metaller die Warnstreikaktion gleich mit der Faschingszeit und heizten den Teilnehmern bei frostigen Temperaturen mit ihren Trommeln ordentlich ein. Insgesamt beteiligten sich am Dienstag rund 500 Kolleginnen und Kollegen von Healthcare, Erlangen G, Siemens Süd, Primetals und der SAT an der Aktion in der Erlanger Allee am Röthelheimpark. Zu den Beschäftigten sprachen u.a. der VK-Leiter von Healthcare, Kollege Jörg Sussmann, sowie die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Erlangen, Kollegin Silvia Heid. Die JAV von Healthcare setzte mit selber entworfenen Plakaten und Transparenten zum Thema Bildungsteilzeit ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Jugend hinter den Forderungen der IG Metall steht.

Am Mittwoch legten dann Kolleginnen und Kollegen von Siemens F80 und Sykatec mit ihrer Aktion nach, 400 Kolleginnen und Kollegen waren hier dem Aufruf der IG Metall Erlangen gefolgt. Die bereits vom Vortag bekannte Trommelgruppe motivierte auch hier wieder in Form eines Demonstrationszuges über das Werksgelände die Mitarbeiter dazu, sich an dem Warnstreik zu beteiligen. Jürgen Steiner, Mitglied der Vertrauenskörperleitung bei F80 eröffnete die Kundgebung vor dem Werkstor. Mit selber gebastelten Plakaten wurde hier von den Teilnehmern neben der Bildungsteilzeit und der Entgeltforderung vor allem für eine verbesserte tarifliche Altersteilzeitregelung geworben. Für die bisherige Blockadehaltung der Arbeitgeberverbände in dieser Frage hatte hier wirklich niemand Verständnis.

Nürnberger Siemens-Betriebe gemeinsam auf der Straße

Ganz ähnlich verhielt es sich am Dienstag bei den Siemens-Kolleginnen und Kollegen im benachbarten Nürnberg. Hier trafen sich nach den traditionellen Sternmärschen tausende Kolleginnen und Kollegen aus den Nürnberger M+E-Unternehmen zu einer gemeinsamen Kundgebung in der Markgrafenstraße, unter den Teilnehmern viele Warnstreikende aus dem NMA, dem Trafo-Werk, der Siemens-Frankenstraße, vom Standort Humboldtstraße, von der LAS, der örtlichen Siemens-Niederlassung  sowie von Siemens-Moorenbrunn.


Warnstreik in München-Perlach über den Erwartungen

Ebenfalls am Dienstag waren die Kolleginnen und Kollegen von Siemens-Perlach und der Münchner Siemens Niederlassung zum Warnstreik aufgerufen und mit mehr als 250 Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich bei bestem Winterwetter deutlich mehr Beschäftigte als erwartet an der gemeinsamen Aktion vor dem Südeingang. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang auch die Teilnahme einer Solidaritätsdelegation der ATOS-Kolleginnen und –Kollegen, viele von ihnen selber ehemalige Siemensianer.

Zu den Teilnehmern sprachen u.a. die Kollegen Mike Marthaler, VK-Leiter und Stellvertretender BR-Vorsitzender am Standort München-Perlach, Günter Prietz, BR-Vorsitzender der Münchner Siemens-Niederlassung sowie Reinhard Hahn, Leiter des IG Metall-Siemensteams und Mitglied im Aufsichtsrat der Siemens AG. Sie alle gingen in ihren Beiträgen ausführlich auf die Tarifforderungen der IG Metall ein, gingen aber auch kritisch auf die aktuellen Stellenabbau-Pläne des Siemens-Vorstandes ein. So sollen allein am Standort Perlach mehrere hundert Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen. Aus einigen betroffenen Abteilungen beteiligten sich Kolleginnen und Kollegen und trugen ihren Protest sichtbar vors Tor. Gerade in einer solchen Situation sind neben den absolut berechtigten und bezahlbaren Entgeltforderungen, die Themen Altersteilzeit und Qualifizierung für viele Betroffene von eminenter Bedeutung.

Siemens-Beschäftigte in Ruhstorf mit sehr guter Beteiligung

Am Siemens-Standort Ruhstorf bei Passau legten schließlich am Mittwoch ebenfalls mehrere hundert Kolleginnen und Kollegen die Arbeit nieder und beteiligten sich an einem gemeinsamen Demonstrationszug mit Warnstreikenden der Firma HATZ. Zu den Teilnehmern sprach u.a. auch der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Kollege Jürgen Wechsel und informierte die Kolleginnen und Kollegen aus erster Hand über der Stand der nach wie vor zähen Verhandlungen mit dem bayerischen Arbeitgeberverband. Mit Blick auf die für den Abend anberaumten Verhandlungen im Südwesten warnte er: „Wenn heute bei den Verhandlungen in Stuttgart kein entscheidender Ruck der Arbeitgeber in unsere Richtung kommt, werden wir ab dem Wochenende die Vorbereitungen für eine zweite Warnstreikwelle nach dem Fasching, einleiten.“