Siemens Dialog
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26.04.2024, 07:04 Uhr

Zweite Runde Tarifverhandlung

  • 18.04.2013
  • Allgemein

In Bayern und Baden-Württemberg beginnt am 19. April die zweite Runde der diesjährigen Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie. In der ersten Runde hatten die Arbeitgeber die Forderung der IG Metall nach 5,5 Prozent mehr Entgelt flächendeckend als "unangemessen" zurückgewiesen - jetzt sind sie am Zug, ein verhandelbares Angebot auf den Tisch zu legen.

Breite Unterstützung

Zu Kundgebungen vor den Verhandlungen erwartet die IG Metall mehrere tausend TeilnehmerInnen, um die breite Unterstützung der Forderung in den Betrieben zu demonstrieren. Bayerns IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler fasste am Mittwoch zusammen, was die Arbeitnehmerseite in der zweiten Runde von den Arbeitgeberverbänden erwartet: "endlich ein verhandlungsfähiges Angebot und keine Provokation."

Friedenspflicht im Countdown

Bleibt ein solches Angebot aus, führt wohl kaum mehr ein Weg an Warnstreiks vorbei, da die Friedenspflicht schon am 30. April abläuft, die dritte Verhandlungsrunde aber erst Anfang Mai beginnt. Die IG Metall strebt wie in jeder Tarifrunde Warnstreiks nicht als Selbstzweck an, hat sich aber bestens für den Fall vorbereitet, dass sie notwendig werden. Wechsler betonte an die Adresse der Arbeitgeber gerichtet: "Warnstreiks sind ab dem zweiten Mai nicht nur möglich, sondern so sicher wie das Amen in der Kirche, wenn die Arbeitgeber auf Zeit spielen."

Die regionalen Arbeitgeberverbände und ihr Dachverband Gesamtmetall hatten seit der ersten Verhandlungsrunde im März gebetsmühlenartig wiederholt, die Forderung nach 5,5 Prozent passe nicht zur wirtschaftlichen Entwicklung. Wechsler erteilte diesen Aussagen eine klare Absage: "Das ständige Gejammer der Arbeitgeber über die unsicheren Konjunkturaussichten lenkt nicht von der Tatsache ab, dass die Situation der Metallindustrie besser als der Durchschnitt der Gesamtwirtschaft ist." Auch die uneinheitliche Lage der Betriebe ist bei der Forderung bereits durchaus berücksichtig: "Hätten wir uns nur an der stärkeren Hälfte der Unternehmen orientiert, wäre die Forderung deutlich höher ausgefallen. Deshalb benötigen wir auch keine Differenzierungsregelungen."

Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger wünscht sich nach eigener Aussage "einen schnellen Abschluss ohne Krawall". Am Freitag wird sich in Ludwigsburg und München abzeichnen, ob dieser Wunsch auch mit einem entsprechend realistischen Angebot gestützt wird.