Siemens Dialog
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28.04.2024, 20:04 Uhr

Bieterrennen um Hörgerätesparte

  • 08.01.2010
  • Operativ

Siemens schweigt sich zur Flut der Gerüchte um einen bevorstehenden Verkauf seiner Hörgerätesparte Siemens Audiologische Technik (S.A.T.) seit Monaten beharrlich aus - auch gegenüber den Beschäftigten. Die müssen daher aus den Medien erfahren, wenn, wie offenbar jetzt der Fall, bereits eine Vorauswahl unter den interessierten Übernahmekandidaten getroffen wird.

Protest-Plakakt bei S.A.T. in Erlangen

Verbindliche Offerten in den kommenden Wochen?

Unter anderem der Nachrichtenagentur <link http: de.reuters.com article companiesnews iddebee6040av20100105 _blank external-link-new-window>undefinedReuters zufolge hat Siemens begonnen, die potenziellen Käufer auszusieben. Der Vorstand soll demnach aus einem Kreis von ursprünglich bis zu 15 möglichen Investoren sechs in die engere Wahl als künftiger Besitzer der <link http: hearing.siemens.com de index-de.jsp _blank external-link-new-window>undefined S.A.T. genommen haben. Reuters beruft sich bei diesen Informationen wie üblich auf "mit dem Vorgang vertraute Personen", die außerdem einen Kaufpreis von rund 2,5 Milliarden Euro ins Gespräch bringen und verbindliche Offerten bereits in den nächsten Wochen erwarten.

Gedränge von Finanzinvestoren

Aus Arbeitnehmersicht zusätzlich beunruhigend sind die Namen der möglichen Erwerber. Stimmen die Informationen, ist nur ein Branchenunternehmen unter ihnen, während sich ansonsten ausschließlich Private Equity-Investoren um den Zuschlag bemühen. Eine Übernahme durch einen Wettbewerber, so heißt es weiter, scheine obendrein aus kartellrechtlichen Gründen unwahrscheinlich.

Angesichts der satten Gewinne, die S.A.T. seit Jahren für Siemens erwirtschaftet, ist das starke Interesse der Finanzinvestoren, von Kritikern bekanntlich nicht von ungefähr Heuschrecken genannt, wenig erstaunlich. Für die betroffenen Belegschaften wirft es allerdings weitere Fragen zur Zukunft des Unternehmens auf. Waren größere Private Equity-Geschäfte wegen der Finanzkrise mangels verfügbarer Kredite stark zurückgegangen, kommt die Jagd nach schnellen und hohen Gewinnen nun wieder zusehends in Schwung - mit noch schwer absehbaren Folgen für die Objekte entsprechender Deals.