Siemens Dialog
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18.04.2024, 14:04 Uhr

Aufsichtsratswahl der Siemens AG:

Entscheidende Weichenstellung

  • 28.09.2022
  • Allgemein, Konzern

Bislang in den Betrieben noch relativ wenig beachtet, wird derzeit die Aufsichtsratswahl der Siemens AG in diesem Jahr vorbereitet. Hunderte zuvor in den Betrieben bestimmte Delegierte stellen mit ihr entscheidende Weichen für die Beschäftigten im gesamten Siemens-Konzern - ein guter Grund, sie näher zu betrachten.

Nach dem deutschem Aktiengesetz und dem Mitbestimmungsgesetz bildet die Siemens AG einen mit 10 Verteter*Innen der Anteilseigner und 10 Arbeitnehmer*Innen paritätisch besetzen Aufsichtsrat. Letztere, oft einfach als "Arbeitnehmerbank" bezeichnet, setzen sich wiederum aus sechs betrieblichen und drei gewerkschaftlichen Vertreter*Innen zusammen; hinzu kommt eine Person als Vertretung der Leitenden Angestellten.

Die betrieblichen und gewerkschaftlichen Vertreter*Innen werden alle fünf Jahre von Delegierten aller Betriebe im Konzern einschließlich der Töchter und Mehrheitsbeteiligungen gewählt. Sie überwachen und beraten den Vorstand von Siemens, Details sind in den einschlägigen Gesetzen sowie der Satzung und den Geschäftsordnungen der Siemens AG dargestellt.

Wenngleich ihre Arbeit im betrieblichen Alltag kaum sichtbar wird, wirkt sie sich mittelbar doch wesentlich auf den gesamten Konzern aus: Über dessen strategische Ausrichtung und gravierende Veränderungen wie Umstrukturierungen usw. kann in der Regel nur mit ihrer Zustimmung entschieden werden. Deswegen ist es für alle Beschäftigten so wichtig, wer ihre Interessen im Aufsichtsrat vertritt - die Wahl, die 2022 am 22. November in Berlin stattfindet, stellt entscheidende Weichen.

Für diese Wahl sind zwei Listen angetreten, von denen wir unsere Liste "IG Metall - Mensch vor Marge" hier vorstellen wollen. Ihre Kandidat*Innen sind mit einer Ausnahme bereits Mitglieder des Aufsichtsrats und verfügen als eingespieltes Team über entsprechende Erfahrung. Sie stehen als geschlossene Arbeitnehmerbank für die Durchsetzungsfähigkeit der Arbeitnehmerseite, um die Interessen der Beschäftigten gegenüber der Anteilseignerseite und dem Vorstand wirksam zu vertreten, denn: Nur eine geschlossene Arbeitnehmerbank wird ernst genommen; jede Spaltung schwächt die Interessenvertretung der Beschäftigten!

Im Sinne dieser Geschlossenheit arbeiten die betriebliche, und gewerkschaftlichen Kandidat*Innen von "IG Metall - Mensch vor Marge" Vertreter*innen auch mit dem Vertreter der Leitenden Angestellten konstruktiv zusammen. Sie repräsentieren die Mehrheit der Standorte, Geschäftseinheiten und Konzerngesellschaften von Siemens; ihre Kandidat*Innen sind durch ihre sonstigen Funktionen (Vorsitz der Gesamtbetriebsräte Siemens AG, Healthcare GmbH, Mobility GmbH, des Siemens Europe Committee und des Konzernbetriebsrats) im gesamten Siemens-Konzern und der IG Metall hervorragend vernetzt. Dadurch steigern sie ihre Möglichkeiten, Prozesse und Entscheidungen auf Konzernebene im Sinne der Beschäftigten zu beeinflussen.

Zu guter Letzt haben sich alle Mitglieder der Liste "IG Metall - Mensch vor Marge" verbindlich verpflichtet, ihre Vergütung bis auf eine Aufwandsentschädigung gemäß den Richtlinien des Deutschen Gewerkschaftsbunds bis auf eine Aufwandsentschädigung an die Hans-Böckler Stiftung abzuführen. Die konkrete Umsetzung dieser Verpflichtung wird jährlich in der "metall"-Zeitung veröffentlicht - Transparenz ist auch hier Trumpf.

Die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten der Liste stellen wir hier im Siemens Dialog in den Wochen bis zur Wahl vor; die gesamte Liste als PDF kann man schon jetzt in unserem Download-Bereich oder direkt über unten stehenden Link (Siemens-AR-Wahl_Liste_MvM-web.pdf) herunterladen.