Siemens Dialog
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08.05.2024, 22:05 Uhr

Neun Prozent zu 6,5

  • 13.03.2012
  • Allgemein

Winterkorn, Löscher, Zetsche, so lauten die Namen der drei Top-Verdiener in den deutschen Chefetagen mit gut elf beziehungsweise jeweils knapp zehn Millionen Euro. Durchschnittlich stiegen die Gesamtbezüge der DAX-Manager im Jahr 2011 um neun Prozent - da sollten jetzt doch für alle anderen wenigstens 6,5 drin sein.

Hohe Unternehmensgewinne schlagen durch

Wie die Unternehmensberatung <link http: www.towerswatson.com germany press _blank external-link-new-window tw>undefinedTowers Watson am 13. März bekanntgab, liegt die Steigerung der Direktvergütungen der Vorstandsvorsitzenden (also ohne Altersversorgung und Nebenleistungen) sogar um 14 Prozent auf durchschnittlich stolze 5,5 Millionen Euro. Die Ursache sind die vom Unternehmenserfolg abhängigen variablen Komponenten, die von den hohen Gewinnen der Unternehmen profitieren.

Fast 36 Millionen allein auf den ersten drei Plätzen

Die Berechnungen basieren auf den Angaben der 17 DAX-Unternehmen, die ihre Jahresabschlussberichte für das zurückliegende Geschäftsjahr bereits vorgelegt haben. Spitzenreiter unter den Großverdienern ist der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn mit insgesamt rund 17,4 Millionen Euro, gefolgt von Siemens-CEO Peter Löscher mit knapp 9,8 und seinem Daimler-Kollegen Dieter Zetsche mit rund 9,6 Millionen Euro. Während Winterkorn sich dabei aufgrund des VW-Rekordergebnisses um über sechs Millionen steigerte, musste Löscher ein Minus von 300.000 Euro hinnehmen.

Erfolg muss sich lohnen ...

Positiv ist laut Towers Watson zu vermerken, dass die Unternehmen mittlerweile zunehmend den Faktor Nachhaltigkeit in ihre Entgeltsysteme einbeziehen. Die erfolgsabhängigen Komponenten sind demnach nicht mehr nur den jüngsten Zahlen geschuldet, sondern berücksichtigen längerfristige Entwicklungen: "Selbst Jahresboni werden häufig nicht mehr nur an den Erfolg eines Geschäftsjahres, sondern an die Ergebnisse mehrerer vorangegangener oder künftiger Geschäftsjahre gekoppelt. Daher verschwimmen die Grenzen zwischen kurzfristiger und langfristiger variabler Vergütung."

... und zwar auch für die Beschäftigten!

Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass die Entwicklung der Top-Einkommen mit Blick auf die aktuellen Tarifforderungen besonders interessant ist. Steigen sie aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung um neun beziehungsweise sogar 14 Prozent, entpuppen sich manche Hinweise im Rahmen der Tarifrunde als reine Luftnummern. Die IG Metall hat es ja von Anfang an gesagt: 6,5 Prozent sind finanzierbar.