Nachrichten: Operativ

Am 9. November begann in Berlin die 2. Betriebsrätekonferenz der Siemens Energy mit über 180 Teilnehmenden. Im Fokus der beiden Tage standen aktuelle interne und tarifpolitische Themen.

„Ein gutes Tarifergebnis scheut das Tageslicht“, besagt ein Sprichwort, dass sich wieder einmal bewahrheitet: Ende September erzielten die Tarifparteien für Siemens Mobility nach einem Verhandlungsmarathon den Durchbruch in der Frage, wie es nach dem Auslaufen der Tarifvertraglichen Sondervereinbarung in den Mobility-Flächenbetrieben Ende März 2023 weitergeht.

Bei der Siemens AG gelang Betriebsräten und IG Metall im März 2022 eine Vereinbarung zur schrittweisen Angleichung der Arbeitszeit im Osten auf das niedrigere Westniveau. Nun krempeln wir bei Siemens Energy die Ärmel hoch, um ebenfalls die längst überfällige Angleichung einzufordern.

Die aktuelle Ausgabe der Krefelder Siemens Mobility-Betriebszeitung "VierGewinnt" wirft unter anderem einen Blick auf die kommende Tarifbewegung, die im September unter dem Motto "Solidarität gewinnt" Fahrt aufnimmt.

Noch ist der mit dem Accelerated Impact Programm verbundene Abbau bei Siemens Energy mitten in der Umsetzung, da geraten beim Berliner Schaltwerk die nächsten Arbeitsplätze unter Druck. 400 Stellen sollen verschwinden, wenn es nach dem Management geht.

Aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben, aber dennoch ist es eine gute Nachricht: Der Wirtschaftsausschuss der Siemens AG wurde darüber informiert, dass der erste Oktober als bisheriges Zeitziel für die Ausgliederung der Large Drive Applications nicht mehr besteht.

Im Frühjahr hatten viele Beschäftigte im Geltungsbereich der TvSv bzw. der HVST die im Jahr 2021 über die tarifliche Jahresarbeitszeit hinaus geleisteten Stunden geltend gemacht. Der Arbeitgeber reagierte mit ablehnenden Bescheiden und verweis auf das laufende Schiedsverfahren. Was ist aktuell der Sachstand?

Eine ursprünglich aus der Nürnberger Vogelweiherstraße kommende Initiative erhielt so starke Unterstützung, dass daraus schnell ein standortübergreifender offener Brief mit über 100 Unterzeichner*Innen wurde. Sie appellieren darin an den Siemens-CEO, den beabsichtigten Verkauf der Large Drive Applications noch einmal zu überdenken.

Nach Abschluss der Betriebsratswahlen und Konstituierung der standortübergreifenden Gremien zieht der Alltag in die Arbeit der Interessenvertretung ein. Mit personellen Wechseln und neuen Herausforderungen beginnt vielerorts eine neue Ära - Beispiel Amberg.

Nach Abschluss der Betriebsratswahlen im Siemens-Konzern haben sich am 14. Juni in München der Gesamtbetriebsrat der Siemens AG und der Konzernbetriebsrat konstituiert. Ein gutes Signal: Für sämtliche Wahlen und Beschlüsse herrschte in beiden Gremien durchgängig Einstimmigkeit.