Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/osram-abbauzahlen-auf-dem-tisch
26.04.2024, 22:04 Uhr

Osram: Abbauzahlen auf dem Tisch

  • 09.02.2012
  • Konzern

Mitte Januar stellte die Osram AG Pläne vor, im Zuge der Konzentration auf neue Technologien "Kapazitätsanpassungen" vorzunehmen, im Klartext: 1.050 Stellen abzubauen. Seitdem wurde viel und zum Teil widersprüchlich über konkrete Details spekuliert - am Donnerstag gab das Unternehmen genaue Zahlen bekannt.

Osram-Protest zur Siemens-Hauptversammlung im Januar 2012.

Eine <link http: osram.de osram_de presse wirtschaftspresse _blank external-link-new-window>undefinedPressemitteilung von frühen Nachmittag bemüht sich zwar redlich, mit einer Fülle umständlich formulierter Informationen allzu große Klarheit zu vermeiden, fest steht aber: Bis 2014 werden wie angekündigt gut 1.050 Osram-Arbeitsplätze verschwinden. Die Schwerpunkte liegen in Berlin (400 Stellen) und, wie man jetzt verkündet, in Augsburg (350 Stellen); betroffen sind aber auch zentrale Funktionen vorwiegend im Münchner Firmensitz (130) sowie die Standorte Schwabmünchen und Eichstätt (jeweils rund 70). Die Belegschaften wurden am Donnerstag Nachmittag im Rahmen von Versammlungen in den Betrieben informiert.

"Nettoüberhang" knapp 600 Stellen

Osram weist nachdrücklich darauf hin, dass viele der betroffenen Beschäftigten über so genannte "weiche" Maßnahmen - beispielsweise "natürliche Fluktuation und Transfers zu anderen Standorten" und auch zur Mutter Siemens - ausscheiden sollen. Unter dem Strich rechnet das Management demnach "nur" mit einem "Nettoüberhang" von knapp 600 Stellen.

Kritik auf der Arbeitnehmerseite

Darüber und über die Bedingungen eines angestrebten Interessenausgleiches und Sozialplans stehen nun intensive Gespräche mit den Betriebsräten und IG Metall an. Vorstand Martin Goetzeler betont, er wünsche sich, "die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern möglichst zügig zu einem einvernehmlichen Abschluss zu bringen". Auf der Arbeitnehmerseite allerdings hält man mit Kritik nicht hinter dem Berg: Der Osram-Gesamtbetriebsratsvorsitzende warf der Unternehmensführung bereits auf einer gemeinsamen Protestkundgebung mit Nokia Siemens Networks bei der Siemens-Hauptversammlung öffentlich vor, die Umstellung der deutschen Traditionsstandorte auf die neuen Technologien viel zu lange hinausgezögert zu haben.