Siemens Dialog
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04.05.2024, 01:05 Uhr

Solide Leistung in schwierigem Umfeld

  • 10.09.2009
  • Allgemein

Drei Wochen vor Ablauf des Geschäftsjahres dürfte am Wittelsbacher Platz schon absehbar sein, wo man an seinem Ende stehen wird. Erste Indizien gab es anlässlich einer Analystenkonferenz: CFO Joe Kaeser zeigte mit Blick auf das Gesamtergebnis Zuversicht; Industry leidet unverändert stark unter der Krise, die anderen Sektoren stemmen sich gegen etliche Herausforderungen.

Erwartete Entwicklung von Industry<br>(Grafik: Siemens-Präsentation)

Jahresziele unverändert

Im Rahmen der 'Credit Suisse 2009 Capital Goods and Aerospace and Defence Conference' in London veröffentlichte Siemens am Mittwoch eine Präsentation Kaesers (<link http: w1.siemens.com investor pool en investor_relations financial_publications speeches_and_presentations _blank external-link-new-window>undefinedSolid performance in a tough environment), nach der Siemens weiter doppelt so schnell wie das globale Wachstum zulegen will und bei seinem im April korrigierten Jahresziel von mindestens 6,6 Milliarden Euro Gewinn bleibt. Erreichen will man dies vor allem durch "strikte Umsetzung der Kostensenkungsprogramme", also im wesentlichen des SG&A-Programms, in dem Kaeser Siemens unverändert "gut auf Kurs" sieht.

Industry: Mittelfristige Anpassung der Kostenstruktur

Weniger positiv sieht es bei den Erwartungen für die Sektoren aus, wobei vornan Industry steht. Im vierten Quartal schlagen rund 100 Millionen Euro Restrukturierungskosten unter anderem bei Orsam zu Buche. Eine Rückkehr auf das Niveau von 2008 ist bis auf weiteres nicht vorstellbar, weshalb man mit Sofortmaßnahmen wie der Kurzarbeit reagiert hat; dennoch müsse die Kostenstrukturen mittelfristig an das "Aktivitätsniveau" anpassen (siehe Grafik).

Energy und Medical vor Herausforderungen

Bei Energy hält sich der Bereich Fossile Energie aufgrund des Auftragsbestands derzeit noch, rückläufige Auftragseingänge und ein abgestuft schwächer werdender Gesamtmarkt sind jedoch erkennbar. Medical sieht Kaeser in einem mit Blick auf Finanzierungsschwierigkeiten von Kunden vor allem in den USA "herausfordernden" Umfeld, hält sich aber wie in den vergangenen Monaten wacker.

"Aufräumen" des Portfolios

Bleiben die so genannten "other operations". Das bereits früher als "Aufräumen" bezeichnete Ausdünnen des Portfolios ist laut Kaeser zu 97 Prozent gelöst. Betroffen sind 187 Aktivitäten mit rund 8.900 Beschäftigten vor allem im Ausland, die überwiegend durch Verkäufe abgewickelt werden - bleibt zu hoffen, dass nicht, wie zuweilen in der Vergangenheit, schon die nächsten Kandidaten unwissentlich im Visier der Verschlanker stehen.