Siemens Dialog
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15.05.2024, 23:05 Uhr

Warnstreiks: Es geht um mehr!

  • 06.11.2008
  • Allgemein

"Mit einer noch nie da gewesenen Wucht lässt die IG Metall ihre Warnstreikwelle über die Republik rollen", schreibt die Stuttgarter Zeitung am Donnerstag - zu recht. Unter bisher rund rund 370.000 Streikenden finden sich mittlerweile auch mehrere Tausend Siemensianer im ganzen Land.

Am Donnerstag fand vor dem Siemens-Gelände eine Kundgebung mit 1.200 Beschäftigten aus 7 Betrieben statt. Ein ähnliches Bild bot sich in Duisburg, wo sich  1.000 Beschäftigte aus 15 Betrieben vor Siemens versammelten. Aufgerufen zu Warnstreiks sind unter auch anderem Mobility-Beschäftigte in München und Cham.

Geht man nach der bisherigen Beteiligung, darf mit unübersehbarer Präsenz gerechnet werden:

Auftakt in der Oberpfalz

Schon am Montag hatten sich die SiemensianerInnen aus Amberg und Kemnath zahlreich am Warnstreikauftakt in der mittleren und nördlichen Oberpfalz beteiligt (Bild 1).

8.000 in Hamburg

Am Dienstag nahmen in Hamburg 130 Beschäftigte von Siemens, SEN und NSN gemeinsam an einer Warnstreikaktion für den Bezirk Küste vor dem Siemens-Gebäude Lindenplatz teil. Zusätzlich nutzten etliche Kolleginnen ihre Gleitzeitstunden erschienen später oder gar nicht zur Arbeit. Im Anschluss an der Aktion vor dem Siemens-Haus fuhren rund 80 der Kolleginnen und Kollegen noch zur zentralen Kundgebung des Bezirks auf den Spielbudenplatz von St. Pauli, wo sie mit 8.000 weiteren Warnstreikenden gegen das unanständige Arbeitgeberangebot von 2,1% demonstrierten (Bild 2).

Rote Karte in Berlin

Ebenfalls am Dienstag begleiteten Berliner Siemensianer die zweite Verhandlungsrunde für den Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die blieb erwartungsgemäß genauso ergebnislos wie in anderswo - dafür gab's die rote Karte von den Siemens-Beschäftigten (Bild 3).

Gemeinsam im Rheinland

Am Mittwoch machten die Beschäftigten der Niederlassung Köln/Bonn bei einer gemeinsamen Warnstreik von 15 Betrieben mit. Insgesamt beteiligten sich hier 2.500 IG MetallerInnen und übertrafen damit die Erwartungen der Streikleitung bei weitem (Bild 4). In Redebeiträgen stellten Betriebsräte und Vertrauensleute die zum Teil hervoragende wirtschaftliche Situation in den einzelnen Betrieben dar, um die Forderung nach einer deutlichen Lohnerhöhung zu unterstreichen. Wie ein Teilnehmer berichtet, zeigten insbesondere die Mitarbeiter der bei der Aktion anwesenden Siemens-Betriebe und der Niederlassung angesichts der hervorragenden Geschäftsergebnisse der Siemens AG kein Verständnis für das 2,1%-Angebot der Arbeitgeber und machten dies mit ihrer großen Präsenz deutlich.

Mehr in Braunschweig

Unter dem Motto "Es geht um mehr!" traten am Mittwoch auch rund 350 Kolleginnen und Kollegen bei Siemens I MO in Braunschweig nach einer Betriebsversammlung in den Warnstreik (Bild 5).

"Nur von Stolz kann man sich nichts kaufen"

Ebenfalls am Mittwoch streikten die Beschäftigten von Flender in Bocholt (Bild 6). Der Betriebsratsvorsitzende Andreas Wendland fasste die Stimmung zusammen: "Wir sind stolz auf die guten Ergebnisse, aber von Stolz allein können wir uns nichts kaufen." Wie an vielen anderen Orten stieß die Kundgebung auf großes Medieninteresse - einen Fernsehbericht findet man <link http: www.bbv-net.de public bbvtv regional videos _blank external-link-new-window>undefinedHIER.