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29.04.2024, 09:04 Uhr

"Ordentliches Ergebnis in historisch schwieriger Lage"

  • 12.11.2008
  • Allgemein

Die Tarifparteien in der Metall- und Elektroindustrie haben am Mittwoch Nachmittag nach über 22 Stunden Verhandlung eine Einigung bekannt gegeben: Für November 2008 bis Januar 2009 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 510 Euro. Die Entgelte werden im Februar 2009 um 2,1 Prozent vorab erhöht, im Mai um nochmals 2,1 Prozent.

Ab Mai 2009 gilt damit die volle Tabellenerhöhung in Höhe von 4,2 Prozent. Diese zweite Anhebung kann betrieblich um bis zu sieben Monate verschoben werden, wozu eine freiwilligen Betriebsvereinbarung erforderlich ist. Hinzu kommt für Mai bis Dezember 2009 eine weitere Einmalzahlung von 122 Euro (für Auszubildende 32)*, auszuzahlen mit der Abrechnung für September 2009. Die Gesamtlaufzeit dieser Vereinbarung für Baden-Württemberg mit Pilotcharakter für die anderen Tarifbezirke beträgt 18 Monate, also bis April 2010.

Der Erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber hat das Tarifergebnis in einer ersten Stellungnahme als "ordentliches Ergebnis in historisch schwieriger Lage" bezeichnet: "Dies ist zwar kein Ergebnis, das uns in Euphorie versetzt, aber es ist uns gelungen, die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie angemessen zu beteiligen." Seiner Einschätzung nach ist es gelungen, den verteilungsneutralen Spielraum auszuschöpfen, Einkommenssicherheit für die Beschäftigten und Planungssicherheit für die Unternehmen zu schaffen - "Dies hat in der gegenwärtigen Situation einen hohen Wert."

Dieses Ergebnis wäre ohne die massiven Warnstreiks von insgesamt fast 600.000 Beschäftigten nicht möglich gewesen, erklärte Huber weiter. Sie haben zu Bewegung bei den Arbeitgebern geführt: "Die Alternative zu diesem Ergebnis hieße, in einen unbefristeten Streik zu treten. Ich sehe aber nicht, dass wir durch einen Arbeitskampf ein signifikant besseres Ergebnis erzielt hätten."

*an dieser Stelle stand ursprünglich statt dieser Pauschale "in Höhe von je 0,4 Prozent eines Monatsentgeltes". Wir bitten den Irrtum zu entschuldigen, der durch die unklare Informationslage unmittelbar nach der Einigung entstand.