Siemens Dialog
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29.04.2024, 17:04 Uhr

Erhöhung verschieben: Nicht für Profit und Rendite

  • 12.01.2009
  • Allgemein

Der im Herbst 2008 getroffene Tarifabschluss sieht für die im Mai 2009 fällige Erhöhung um 2,1 Prozent die Möglichkeit einer Verschiebung um bis zu sieben Monate vor. Der erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber betont im Interview, dass diese Maßnahme wirtschaftlich nötig sein muss und keinesfalls dazu dient, "Profite und Rendite in der Krise zu sichern".

Kein "Nachschlag auf Kosten der Mitarbeiter"

"Wenn es notwendig ist und wir über die zeitliche Verschiebung der  Lohnerhöhung Arbeitsplätze sichern können, werden wir das tun. Wir werden es aber nicht tun, um Aktionären oder Eigentümern die Profite und Rendite in der Krise zu sichern", erklärte Huber gegenüber der "<link http: www.berlinonline.de berliner-zeitung _blank external-link-new-window>undefinedBerliner Zeitung". Wer guten Gewinn mache und dennoch einen Nachschlag auf Kosten der Mitarbeiter will, könne hingegen nicht mit Entgegenkommen rechnen.

Die Tarifvergütungen erhöhen sich bekanntlich zum Februar um 2,1 Prozent. Die Verschiebung der zweiten Erhöhung auf dann insgesamt 4,2 Prozent ab Mai kann ausschließlich über freiwillige Betriebsvereinbarungen vorgenommen werden. Vor dem Abschluss einer solchen Vereinbarung ist es an den Betriebsräten, die Situation des jeweiligen Betriebs genau daraufhin zu überprüfen, ob hinter der gewünschten Verschiebung handfeste wirtschaftliche Gründe stehen, oder einfache Begehrlichkeiten des Arbeitgebers. Huber unterstreicht: "Wir werden nicht darauf verzichten, uns die Fakten und Bilanzen genau anzusehen. Ohne wirtschaftliche Notwendigkeit und genaue Kenntnis der Unternehmenssituation kann es keine Zugeständnisse geben."

Arbeitsplätze halten

An die Arbeitgeber appellierte Huber, alle Möglichkeiten zum Erhalt von Arbeitsplätzen zu nutzen. Er erwarte von den Unternehmen, "dass sie auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten und die Mitarbeiter und Arbeitsplätze halten, beispielsweise über Kurzarbeit".