Siemens Dialog
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18.05.2024, 09:05 Uhr

Weiterbildung geht zurück

  • 15.08.2007
  • Allgemein

Nur noch 69 Prozent der Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Weiterbildung an. Nach Zahlen des DGB wird der Bildungsurlaub nur von ein bis zwei Prozent der Beschäftigten in Anspruch genommen.

Die deutschen Unternehmen haben ihr Engagement bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter weiter verringert. Laut einer Befragung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden machen nur noch 69 Prozent der deutschen Betriebe ihren Mitarbeitern Weiterbildungsangebote. 1999 waren noch 75 Prozent der Unternehmen bereit, ihr Personal fortzubilden. Das entspricht einem Rückgang von 9,2 Prozent. In allen Wirtschaftszweigen gibt es ein Minus.  Stark betroffen ist das verarbeitende Gewerbe wie die Metall- und Textilindustrie. Besonders Mittelständler verzichten auf Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.

Trend zum "informellen Lernen"

Laut einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung in Bonn zahlen die Teilnehmer an Weiterbildungen durchschnittlich 502 Euro pro Jahr aus eigener Tasche.

Beim Bundesverband betrieblicher Weiterbildung sieht man die Zahlen gelassen. „In den deutschen Unternehmen passiert mehr, als man erfassen kann“, sagte Geschäftsführer Carsten R. Löwe. Die deutsche Wirtschaft sei gut aufgestellt, es bestehe kein Grund sich Sorgen zu machen. „Die Statistik sagt nicht viel aus. In vielen Betrieben wird informelles Lernen praktiziert.“ Beschäftigte würden Wissen während der Arbeit an Kollegen weitergeben. Außerdem sei der deutsche Nachwuchs so gut durch das duale Bildungssystem ausgebildet, dass Weiterbildungen in den ersten Berufsjahren nicht nötig seien.