Der Insolvenzverwalter hatte BenQ im Juli 2007 auf Schadensersatz in Höhe von über 83 Millionen Euro verklagt (siehe BenQ auf Schadensersatz verklagt). Bei dem Geld ging es um Mittel, die BenQ Mobile noch kurz vor der Insolvenz für Lieferungen aus Taiwan an den Mutterkonzern gezahlt hatte - möglicherweise unrechtmäßig.

Nun ist vor dem Landgericht München die Retourkutsche der jetzigen Qisda und ehemaligen BenQ Corporation anhängig. Sie fordert ein Darlehen in Höhe von 70 Millionen Euro zurück, das im August 2006 an die europäischen Konzerntöchter geflossen und wegen der Insolvenz nicht zurückgezahlt worden sein soll. Ausschlaggebend ist in diesem Fall die Frage, ob die Taiwanesen bei Fälligkeit des Darlehens bereits wussten, dass ihre europäischen Töchter schwer angeschlagen waren; dann nämlich wäre das Geld möglicherweise als Eigenkapitalersatz zu behandeln und die Rückforderung nach dem Insolvenzrecht nachrangig. Eine Entscheidung will das Gericht voraussichtlich Ende September bekannt geben.