Siemens Dialog
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19.05.2024, 14:05 Uhr

Dematic: Verhandlungen gescheitert

  • 19.03.2008
  • Operativ

Bei Dematic, bis 2006 als Logistics & Assembly eine Siemens-Sparte, finden Unternehmen und Arbeitnehmerseite zu keinem Kompromiss über Folgen von Schließungs- und Abbauplänen. Der Gesamtbetriebsrat würde einen Interessenausgleich unterschreiben, wenn auch der geltende Sozialplan greift; die Geschäftsleitung beharrt, es gebe gar keinen.

Im Juni 2006 hatte Siemens seine zuvor ausgegliederte Sparte L&A an den Finanzinvestor Triton verkauft. Seitdem sind bereits über 200 Arbeitsplätze gestrichen worden, derzeit steht die Schließung des Standorts Wetter mit 160 Stellen an; der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Gebhard Hofner rechnet mittelfristig mit weiterem Rückgang der rund 700 deutschen Stellen.

Umso wichtiger ist es, die Betroffenen der als unternehmerische Entscheidung nun einmal nicht zu verhindernden Maßnahmen vor den schlimmsten Folgen zu schützen. Wie der Gesamtbetriebsrat in einer aktuellen Information erklärt, wäre er bereit, den vorliegenden Interessenausgleich zu unterschreiben; Voraussetzung ist allerdings, dass Dematic die Anwendung des geltenden Sozialplans akzeptiert.

Die Geschäftsleitung allerdings vertritt die Ansicht, es gebe keinen geltenden Sozialplan - nach ihren Vorstellungen soll es für die betroffenen Ex-Siemensianer keine Abfindung geben. Am 17. März hat sie daher kurzerhand das Scheitern der Verhandlungen erklärt - für die Beschäftigten eine weitere Verlängerung des Wartens und der Verunsicherung, weil nun eine Einigungsstelle angerufen werden muss.