Siemens Dialog
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17.05.2024, 14:05 Uhr

Einsparungen "im Zielkorridor"

  • 10.11.2008
  • Allgemein

Betont zuversichtlich steuert Siemens' Personalvorstand Siegfried Russwurm in einem Interview Sorgen wegen möglicher Auswirkungen der Finanzkrise gegen: Die Kostensenkung sei "sehr gut angelaufen", das Sparziel "im Zielkorridor" und die Produktion durch langfristige Zyklen gegen kurzfristige Einbrüche gefeit.

Im "<link http: www.handelsblatt.com unternehmen industrie _blank external-link-new-window>HandelsblattHandelsblatt" erklärte der Arbeitsdirektor, viele Beschäftigte hätten sich bereits für eine der Lösungen entschieden, die Siemens im Rahmen des Personalabbaus anbietet. Für weiteren Abbaubedarf sehe er "keinen Hinweis", berichtet die Zeitung, und folgert: "Daraus lässt sich schließen, dass Siemens derzeit keine Pläne hat, auf den im Juli verkündeten Stellenabbau noch einmal draufzusatteln."

Russwurm betonte erneut, dass man sich schon vor dem Konjunktureinbruch "wetterfest" gemacht habe: "Dass wir uns so früh darauf vorbereitet haben, hilft uns jetzt enorm." Ein Vorteil seien auch die überwiegend langfristigen Produktionszyklen sowie die Möglichkeit, auf Schwankungen flexibel zu reagieren: "Von kurzfristigen Entwicklungen sind wir weniger betroffen, sondern arbeiten erst einmal unsere Auftragsbestände ab. [...] Wir sind in der Produktion extrem flexibel - beispielsweise bei Arbeitszeitmodellen - und können das auspendeln." Vermutlich ungewollt bestätigt er auch indirekt, was derzeit viele Arbeitnehmervertreter im Zusammenhang mit der Tarifrunde unterstreichen: Derzeit arbeiten die Siemens-Werke noch an der Kapazitätsgrenze.

Einen Hauch von Milchmädchenrechnung hat die schnell in den Medien aufgegriffene Aussage Russwurms, Siemens habe trotz der Krise 5.000 neue Stellen geschaffen. Das mag im Prinzip durchaus stimmen - aber ohne ausführlichen Blick darauf, inwiefern in diese Zahl die Neuerwerbungen und Verkäufe einzelner Geschäftsbereiche berücksichtigt, hat sie nicht eben eine hohe Aussagekraft.