Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/finanzkrise-attraktive-moeglichkeiten-fuer-siemens
17.05.2024, 13:05 Uhr

Finanzkrise: "Attraktive Möglichkeiten" für Siemens

  • 13.10.2008
  • Allgemein

Der Vorstandsvorsitzende Peter Löscher sieht in der aktuellen Finanzkrise durch mögliche Gelegenheitszukäufe Chancen für Siemens. Etwas Sorgen macht ihm die mit sinkenden Kursen einhergehende Unterdeckung des Pensionsfonds. Die verbliebenen "sonstigen Aktivitäten" schließlich will er bis Ende 2009 restlos beendet haben.

Finanzielle Spielräume ...

Im <link http: www.finanzen.net eurams nachricht siemens_vorstandschef_peter_loescher_sieht_wachsenden_spielraum_fuer_zukaeufe_792253 _blank external-link-new-window>Interview mit "Euro am Sonntag" erklärte Löscher am Wochenende, Siemens sehe sich in der weltweiten Finanzkrise finanziell stark genug, um die sinkenden Unternehmensbewertungen für günstige Zukäufe zu nutzen: "Insgesamt ergeben sich jetzt eindeutig attraktive Möglichkeiten. Wir werden unsere Chancen in der Krise nutzen." Man habe sich vor der Krise "finanzielle und strategische Spielräume" aufgebaut und verfüge trotz einiger Kreditausfälle durch angeschlagene Banken über ausreichende Liquidität.

... hoffentlich auch für eine Tariferhöhung

Das hört die Arbeitnehmerseite mit Blick auf die laufende Tariferhöhung sicher gern, haben die Beschäftigten doch beim Konzernumbau einiges dazu beigetragen, um Siemens "wetterfest" zu machen. Ist nun genug Finanzstärke vorhanden, um die Krise unbeschadet durchzustehen und sogar noch mit günstigen Einkäufen von ihr zu profitieren, sollten die Kassen im Gegenzug für diesen Beitrag eigentlich auch eine spürbare Erhöhung der Löhne und Gehälter verkraften.

Betriebsrenten sicher

Weniger erfreulich ist eine nach Löschers Worten zunehmende Unterdeckung des Pensionsfonds von Siemens, hervorgerufen durch den an Aktien- und Bondmärkten herrschenden Druck. Eine akute Gefahr sieht der jedoch nicht: Die Betriebsrenten seien "sicher".

Other Operations: "verkauft, integriert oder geschlossen"

Hinsichtlich der Veränderungen der Konzernstruktur sieht der CEO auch nach dem Konzernumbau und des planmäßigen Rückzugs von so genannten Randaktivitäten wie SEN und SHC weiter Handlungsbedarf. Der Bereich "sonstige Aktivitäten" (Other Operations) soll am Ende vollständig verschwinden, und zwar in absehbarer Zeit: "Bis Ende des Geschäftsjahres 2009 wollen wir das Thema komplett gelöst haben." 90 Prozent der betroffenen Geschäfte habe man jetzt bereits "verkauft, integriert oder geschlossen", der Rest soll offenbar zügig folgen.