In das vierte Quartal packte Siemens offenbar mit Blick auf einen möglichst unbelasteten Start ins neue Jahr die im Zuge des Konzernumbaus entstandenen so genannten Transformationskosten von über 1,5 Milliarden Euro, die bereits bekannte Rückstellung für "rechtliche Themen", also vor allem erwartete Strafen wegen der Korruptionsaffäre, sowie eine einmalige Zahlung von 390 Millionen an die Siemens-Stiftung. Nicht nur Analsysten drängt sich der Eindruck auf, "dass das Management mit aller Gewalt zusätzliche mögliche Einmalaufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchen wollte."

Der Gesamtjahresgewinn von stolzen 5,88 Milliarden Euro geht mit einer Umsatzsteigerung von sieben Prozent einher. Die globale Konjunkturdelle habe sich für Siemens bislang noch nicht spürbar gemacht, erklärte Peter Löscher. Optimistisch ist er auch für die Zukunft: Das Ergebnisziel wurde erneut bekräftigt, der Konzern soll im laufenden Geschäftsjahr doppelt so stark wachsen wie die Weltwirtschaft. Als operativen Gewinn erwartet der CEO in den drei Sektoren acht bis 8,5 Milliarden, im Vergleich zu etwas über 6,8 Milliarden im abgelaufenen Jahr.

Den Konzernumbau erklärte Löscher für endgültig beendet: "Die Transformation von Siemens ist abgeschlossen. Wir konzentrieren uns auf Kunden und Märkte." - die Beschäftigten werden es gerne zur Kenntnis nehmen. Was die weltwirtschaftliche Entwicklung betrifft, betonte der Vorstandsvorsitzende erneut, man habe sich auf diese Herausforderungen "früher eingestellt als jeder andere." Dass 2009 dennoch nicht einfach wird, liegt auf der Hand; Löscher rechnet trotz bestätigter Gewinnprognose mit weniger Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz.