Siemens Dialog
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02.05.2024, 18:05 Uhr

Konzernumbau noch lange nicht abgeschlossen

  • 19.01.2009
  • Allgemein

Lothar Adler, seit Dezember neuer Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Siemens AG, betrachtet den Konzernumbau als noch lange nicht abgeschlossen. Weiteren Stellenabbau in großem Maßstab befürchtet er zwar nicht, sieht jedoch "relativ viele kleine Baustellen auf uns zukommen, die in der Summe viele Menschen treffen".

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärt Adler (Foto): "Wir sind mitten im Prozess, die Hausaufgaben vor Ort sind noch zu machen." Dies und aus dem Stellenabbau resultierende Umstrukturierungen sorge weiter für Unruhe unter den Beschäftigten.

Den im Sommer begonnenen Umbau selbst bewertet der Gesamtbetriebsratsvorsitzende angesichts der aktuellen Wirtschaftslage als richtig: "Wenn wir das gleiche Programm jetzt nochmal starten müssten, hätten wir erheblich mehr Schwierigkeiten." Die zwischen Gesamtbetriebsrat, IG Metall und Siemens im August vereinbarten Bedingungen setzen Maßstäbe bei der Wahrung der Beschäftigteninteressen, darunter den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen im Zuge des Umbaus.

Adler sieht darin eine gute Basis. Sorgen verursacht da eher die weitere Entwicklung der Wirtschaftskrise, die auch an Siemens wohl kaum spurlos vorbeigehen wird: "Die Krise wird sich irgendwie niederschlagen. Die Frage, die keiner beantworten kann ist, wie lange sie dauern wird."

Mit Blick auf den nach der Einigung mit deutschen und amerikanischen mittlerweile im wesentlichen bewältigten Korruptionsskandal sieht er Siemens' Vorstand jetzt in der Pflicht, verlorenes Vertrauen der Beschäftigten wieder herzustellen. Dazu gehören auch die Schadenersatzforderungen an frühere Manager: "Es geht um die Glaubwürdigkeit. Wir können jetzt nicht durch konsequentes Wegschauen Fehler, die passiert sind, abdecken."