Siemens Dialog
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02.05.2024, 23:05 Uhr

"Es wird weitere Veränderungen geben"

  • 02.02.2009
  • Allgemein

Anlässlich der Hauptversammlung am 27. Januar stellte die "Süddeutsche Zeitung" Birgit Steinborn vor, die seit einem Jahr dem Aufsichtsrat angehört. Die neue stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende geht davon aus, dass es im Kielwasser von Konzernumbau und Wirtschaftskrise zu weiteren Veränderungen bei Siemens kommen wird - und damit zu Herausforderungen für die Betriebsräte.

Streitbar, nicht streitlustig

Nicht nur die "<link http: www.sueddeutsche.de angriffslustig-im-palais-der-maenner.html _blank external-link-new-window>undefinedSüddeutsche Zeitung"schätzt Birgit Steinborn als "angriffslustig" ein. Als Betriebsratsvorsitzende der Niederlassung Hamburg und Gesamtbetriebsratsmitglied hat sie gelernt, Auseinandersetzungen nötigenfalls auch hart zu führen. Dabei geht es ihr allerdings keineswegs um Konfrontation als Selbstzweck: "Ich bin streitbar, nicht streitlustig."

Was ihren Aufstieg an die Gesamtbetriebsratsspitze als Frau betrifft, ist sich Steinborn bewusst, dass dies trotz aller 'Pro Diversity'-Bemühungen bemerkenswert ist. Gleichberechtigung sei noch immer nicht erreicht im Unternehmen, erklärt sie, und das liege an der Grundausrichtung: "Siemens ist noch immer ein konservativer Konzern".

Kämpfen für den Erhalt der Mitarbeiterzahlen

Herausforderungen sieht sie mit dem zunehmenden Übergriff der Finanzkrise auf die Realwirtschaft, mit deren Folgen auch die Betriebsräte konfrontiert werden: "Die Wirtschafts- und Finanzkrise stellt die Industrie vor gewaltige Probleme. Aber wir werden dafür kämpfen, dass die Mitarbeiterzahl in Deutschland nicht weiter zurückgeht." Sie geht davon aus, dass auch Siemens mit den im Sommer 2008 vereinbarten Maßnahmen zum Konzernumbau nicht gegen weitere Probleme geschützt ist: "Es wird weitere Veränderungen geben" - die aktuelle Entwicklung bei Electronics Assembly Systems bestätigt diese Einschätzung.

Aktiv statt reaktiv

Strategisch kritisiert Steinborn, dass manche Manager zu stark auf die Kapitalmärkte und zu wenig auf langfristige Konzernziele blicken. Für die Betriebsräte bedeutet das aus ihrer Sicht, dass sie vom Reagieren zum Agieren übergehen müssen: "Wir müssen stärker in Managemententscheidungen einbezogen werden. Und wir werden dafür kämpfen, dass das passiert - notfalls auch mit juristischen Mitteln."