Siemens Dialog
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04.05.2024, 19:05 Uhr

Gute Löhne für hohe Leistung

  • 29.11.2007
  • Allgemein

"Guter Lohn für gute Arbeit" lautet das Motto einer IG Metall-Kampagne. Aktuelle Erhebungen für 2006 zeigen, dass sich Deutschland im europäischen Vergleich in diese Richtung bewegt - keine Spur von den überzogenen Entgelten, über die Arbeitgeberverbände und ihre Lobby so gern klagen.

Deutschland nimmt demnach bei den Arbeitskosten pro Stunde mit durchschnittlich 26,72 Euro einen Platz im Mittelfeld der EU-Mitgliedsländer ein. Bei den Daten handelt es sich um einen Vergleich der Arbeitskosten pro Stunde in der Privatwirtschaft, also ohne den öffentlichen Sektor.

Mit diesem Wert liegt Deutschland auf Rang neun der EU-Ländern und damit nur zwei Plätze vor dem Durchschnitt im gesamten Euroraum (25 Euro/Stunde). Spitzenreiter sind Dänemark (32,49), Schweden und Luxemburg, aber auch Nachbarn wie Frankreich (30,26) und Österreich (26,74) liegen höher.

In den Erhebungen enthalten die Bruttolöhne und -gehälter sowie die Sozialabgaben der Arbeitgeberseite und alle so genannten Lohnnebenkosten, also gesetzliche Abgaben, gesetzlich oder tariflich geregelte Zahlungen im Fall von Urlaub und Krankheit sowie freiwillige zusätzliche Leistungen.

Dieses Bild rundet sich ab, bezieht man die Produktivität mit ein. Bei den sich dann ergebenden Lohnstückkosten liegen im verarbeitenden Gewerbe nur Polen, Schweden und Finnland über Deutschland. Auf einem Index, der als EU-Durchschnittswert 100 beträgt, sind sage und schreibe 16 von insgesamt 20 erfassten Ländern teurer als Deutschland, darunter so angeblich billige Standorte wie Portugal und die Slowakei.

"Gute Löhne für hohe Leistung" lautet angesichts dieser Zahlen das Fazit einer Information der IG Metall-Tarifabteilung, die die Statistiken der Europäischen Union und mehrerer Wirtschaftsinstitute zusammenfasst. Und: "Das vergleichsweise gute Niveau der deutschen Arbeitseinkommen pro Stunde ist sowohl gesamtwirtschaftlich als auch im Verarbeitenden Gewerbe durch das hohe Produktivitätsniveau abgedeckt. Die Entwicklung bei den Lohnstückkosten seit 2001 zeigt, dass Deutschland in den vergangenen Jahren die Stundenlöhne stärker erhöhen hätte können."