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26.04.2024, 21:04 Uhr

Leiharbeit: Jeder Zwölfte stockt auf

  • 08.02.2012
  • Allgemein

Eines der zahlreichen Argumente gegen die Leiharbeit ist der Umstand, dass am Ende der Steuerzahler finanziert, was die Unternehmen mit Niedriglöhnen einsparen. Das Bundesarbeitsministerium legt nun Zahlen auf den Tisch: Bereits im Jahr 2010 ließ sich der Staat das 420 Millionen Euro kosten, mittlerweile dürfte es nochmals deutlich mehr sein.

Die "<link http: www.berliner-zeitung.de wirtschaft _blank external-link-new-window>undefinedBerliner Zeitung" nennt die Zahlen, die das Ministerium in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen aufführt. Etwa 65.000 von über 820.000 LeiharbeitnehmerInnen im Jahr 2011 erhielten demnach Leistungen aus der "Grundsicherung für Arbeitslose", mit anderen Worten: Jeder Zwölfte braucht zusätzlich zum Lohn Hartz IV.

Sparen auf Kosten der Steuerzahler

2010 waren es noch 7.000 weniger. Wendete der Bund also damals bereits 420 Millionen Euro auf, um die prekäre Beschäftigung mittelbar mitzufinanzieren, dürften es 2011 und erst recht 2012 etliche Millionen mehr sein. Einschlägigen Statistiken zufolge hat die Gesamtsumme der Leiharbeiter mittlerweile die Millionengrenze überschritten.

Fromme Hoffnungen bei der Regierung

Da ist bestenfalls ein schwacher Trost, worauf die Bundesregierung ergänzend hinweist. Leiharbeit sei "nicht unbedingt" der Grund für die fraglichen Hartz IV-Leistungen, da diese Belastungen "möglicherweise" ohne Beschäftigung noch höher seien - die vorsichtigen Formulierungen lassen vermuten, dass es sich dabei eher um fromme Hoffnungen als belastbare Annahmen handelt.