Siemens Dialog
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27.04.2024, 23:04 Uhr

Neue Angeklagte in der Korruptionsaffäre

  • 24.10.2008
  • Allgemein

Während in Nürnberg der Prozess um die Verstrickungen zwischen Siemens und der AUB läuft, verfolgt die Münchner Staatsanwaltschaft weiter die Spuren der Korruptionsaffäre. In diesem Zusammenhang müssen sich ab November zwei weitere frühere Siemens-Mitarbeiter vor Gericht rechtfertigen.

In der Korruptionsaffäre war der bislang einzige Angeklagte zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 108.000 Euro verurteilt worden. Nun geht die Aufklärung der illegalen Schmiergeldzahlungen mit Untreue- und Bestechungsvorwürfen gegen zwei Ex-Beschäftigte in die nächste Runde.

Wie das das Oberlandesgericht München mitteilte, müssen sie sich im November gegen die Anklage wehren, an der Abwicklung dubioser Zahlungen beteiligt gewesen zu sein; der Vorwurf lautet auf Beihilfe zur Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Bestechung. Beide Betroffene waren schon im ersten Prozess als Zeugen erschienen. Sie gelten aus Sicht der Staatsanwaltschaft als Handlanger des dabei Verurteilten, die Barauszahlungen veranlasst und das Geld anschließend weitergereicht haben sollen.

Gehen die Anklageerhebungen im bisherigen Tempo weiter, dürfte die endgültige Beendigung der Affäre noch Jahre auf sich warten lassen. Zwischen der ersten Großrazzia und dem ersten Prozess lag weit mehr als ein Jahr, zwischen der ersten Anklage und der nun erhobenen weitere drei Monate - und insgesamt ist die Rede von rund 300 Beschuldigten.